Autor | Thema | Neo
Deutschland 971 Beiträge | Erstellt am: 21.11.2006 : 10:30:57
| Na ja,
wie Du sagst wir wissen nicht, was die Damen und Herren tatsächlich geleitet hat. - Ich denke schon, es wird vorkommen, daß ihnen bestimmte Kunstrichtungen bzw. auch die individuelle Art, Kunst zu gestalten, vielleicht querstecken. - Laß dich nicht entmutigen!
Je länger ich mich jetzt mit diesem Thema befasse und umhöre, desto mehr fällt mir auf daß traditionelle Kunstvereine unter Umständen auch gar nicht mehr die treibende Rolle spielen, sobald es in digitale Bereiche geht; und da geht es gar nicht gleich um die Kunst selbst, sondern schon die Internetnutzung fällt diesen Menschen manchmal schwer. - Sie haben dort keine Aktien, sind nicht vertreten, spielen nicht mit. - Und darum akzeptieren sie auch alles, was damit zu tun hat, nicht so wirklich...
Viele Kunstvereine haben sich in den letzten Jahren vermehrt um back-to-the-roots, naturnahe Arbeiten, viel Haptik und zum Teil natürlich auch Dekoratives bemüht. Auch das Figürliche und Gegenständliche feierte fröhlich neue Urständ' - möglicherweise ruft der Zeitgeist gerade nicht nach digital abstrahierten, Neuen Wirklichkeiten,.. beziehungsweise - und das ist ein subtiler Gedanke - sie gehören auch gar nicht an die Wände der Kunstvereine. - Vielleicht gehören sie ganz grundsätzlich mehr in Umfelder der Informationstechnologie bzw. auch in eine internetbasierte Darstellungsform. -
Sie auszudrucken, also sich der traditionellen Kunstrezeption anzunähern, eventuell eine grafische Auflage mancher Blätter zu erstellen, mag ein Weg sein. Ob er glücklich macht, Kunst und Künstler? Es ist ganz einfach etwas anderes. - War dieses Wochenende auf einem Jazzkonzert, im Hintergrund lief eine digitale Show von einem Standard-Powerbook, und der Bediener ging ganz cool damit um, integrierte Live-Video direkt in die Vorführung. - Denke schon, das ist auch ein Umfeld. - Es muß nicht immer so gesetzt zugehen
Gute Kunst! - Neo | | | fluuu
Deutschland 26 Beiträge | Erstellt am: 21.11.2006 : 12:08:51
| Hallo keas und neo,
die Idee mit dem Zusammenschluß der Pixelkünstler ist ja gut, nur wie bewerkstelligen. Es ist ein Unterschied zwischen einem realen Verband vor Ort bei dem alle Mitwirkenden mehr oder weniger in der Nähe wohnen oder einem virtuellen Zusammenschluß im Netz. Den Austausch und die Kommunikation im Netz gibt es schon reichlich auch über digitale Kunst in den einschlägigen Foren. Das Thema so explizit behandelt wie hier habe ich allerdings noch nirgends sonst gefunden. Mein Versuch war mit digitalen Bildern Aufnahme im regionalen Berufsverband zu finden um die Kontakte und Ausstellungsmöglichkeiten vor Ort nutzen zu können. Da habe ich Deinen Text Neo nicht so richtig verstanden, meine Ansicht ist, dass es völlig egal bleibt welche Sparte der bildenden Kunst ich nun umsätze, die Grundphilosophie und das grundlegende Handwerkszeug ist immer das Selbe. Ob ich nun mit Acryl male oder digitale Photopaintings kreiere, der Sinn für Form, Proportion, Masse, Gleichgewicht, Farbe usw. ist sehr ähnlich und die Kunde, man muss etwas zu sagen haben, auf der anderen Seite auch das Können, man muss es auch sagen können, bleibt sich in der Kunst immer gleich. Das sehen leider viele nicht so und mir kommt es so vor, als ob auch Du Neo, die digitale und virtuelle Arbeit auf eine ganz andere Stufe stellen möchtest. Der Mensch mit seiner Grundstruktur, seiner Psyche, seinem Gemüt bleibt immer gleich, egal welcher Aufgabe er sich widmet, es gibt natürlich ausgeprägte Fähigkeiten, was sich verändern und entwickeln kann ist das Bewusstsein, die Sicht auf die Welt und die eigene Position darin. Da kann das Internet, die virtuelle Welt mit Computerkunst und Netzkunst eine Menge verändern was den Austausch, die Kommunikation, das Interaktive rund um den Erdball angeht, um so ein neues Verständniss für das Zusammenleben auf der Erde zu bewirken, mit Tolleranz für die Vielfallt. Demnach ruft der Zeitgeist eindeutig nach diesen modernen Formen und der globalen Veränderung, nur wirkt sich das noch nicht heute aus sondern erst morgen, denn die konservativen Kreise, die am Heute festhalten, sind schon immer sehr stark gewesen ... trotzdem denke ich ist die Entwicklung positiv.
gruß fluuu
| | | tempika
Deutschland 11 Beiträge | Erstellt am: 05.08.2007 : 09:47:36
| Hallo, gerade hab ich mich ein wenig durch dieses Thema durchgelesen und komme zu dem Schluss, auch jatzt, 2007 hat sich an der Meinung über die digitale Kunst nicht viel geändert. In einem Forum wurden meine Bilder als "Machwerk" bezeichnet. bezeichnend für die meinung der breiten Öffentlichkeit. Zitata:"Das ist doch keine Kunst, ein paar Tasten auf dem PC zu drücken und schon hat man ein Bild." - "Das kann es doch nicht sein, Handwerk ist gefragt."-" Für mich ist das keine Kunst"--------und so weiter. Da stellt man sich doch lieber in die lange Reihe der Bob Ross Erben"Herde" und produziert 30 Minuten Bilder., mit einem tatsch Postkartenkitsch. Wenn ich ein Bild mit Paint-Shop, auf einer leeren virtuellen Leinwand, mit einem Motiv, das in meinem Kopf entstanden ist male, dann spreche ich hier von Kunst. Leider unverständlich für die meisten "Künstler der Farben und streng riechenden Lösungsmittel.
LG tempika | | | keas
France 21 Beiträge | Erstellt am: 17.08.2007 : 13:35:35
| Guten tag tempika, danke, dass ein neuer beitrag im forum steht. Ich habe mal an deiner homepage geschnuppert und schliesse daraus, dass dahinter ein sehr sensibler mensch steht. Die zurückhaltung des kunstbetriebs gegenüber digitaler bildkunst können wir pixelkünstler nur durch beharrlichkeit überwinden, durch aufklärung, durch sich um einzelausstellungen bemühen, durch beschicken von gruppenausstellungen usw. Nachdem du soviele widerwärtigkeiten deines lebens schon so erfolgreich überwunden hast, wirst du dich hoffentlich nicht entmutigen lassen,deine filigranen arbeiten fortzusetzen. Keine kunst wird allen gefallen! Mit freundlichen Grüßen, keas.
| | | Sylvus
Germany 266 Beiträge | Erstellt am: 29.01.2008 : 02:15:51
| Noja,
ich glaube im Grunde eigentlich nicht... daß einen die Integration in den bestehenden Kanon der Kunst als Digitalkünstler verdient machen kann. Die traditionelle Malerei lebt oft vom Spontan erzeugten, vom Umgang mit dem eingesetzten Material, von dessen Zufall, von eigenhändiger Bearbeitung. - meint dann eben auch "mit der Hand gemalt".
Sollten uns lieber mal überlegen, was unsere Kunst IST, als was sie Nicht ist. - Sylvus | | | fluuu
Deutschland 26 Beiträge | Erstellt am: 30.01.2008 : 22:12:33
| ... habe gerade eine e-Mail-Benachrichtigung über den neuen Artikel bekommen. Halte das Zuordnen der digitalen Kunst für nicht so schwierig, es ist eine schöpferisch/kreative Form des menschlichen Tuns wie bei jeder Kunstform. Weder besser noch schlechter, eben neu. Wie immer bei etwas Neuem gibt es andere Menschen die am Alten festhalten wollen, vielleicht haben sie gute Gründe und das Neue wird sehr distanziert Beäugt. Meine Arbeit mit Photopainting im Rahmen der digitalen Kunst die sehr gut vom Publikum angenommen wird, hängt immer noch in Dauerausstellungen, ist schon lange abgeschlossen und die künstlerische Entwicklung geht weiter. Die digitale Kunst ist für sich genommen genauso wenig der Nabel der Welt wie alle anderen Bereiche auch, nur ist sie natürlich hervorragend geeignet die aktuellen Themen unserer Zeit zu beschreiben. Meine derzeitigen Arbeitsweisen mit reiner manueller Fotografie, neben digital vor allen auch analog im Mittelformat und der Malerei mit Pinsel und Farben führen zu einer anderen, spannenden und produktiven Ausdrucksform. So wechseln sich digitale Prozesse und manuelle Fertigkeiten ab und es entsteht eine Brücke von der nostalgischen Vergangenheit über die moderne Gegenwart bis in zur visionären Zukunft...
gruß fluuu | | | Sylvus
Germany 266 Beiträge | Erstellt am: 01.02.2008 : 00:44:10
| Das ist interessant, ja. Ich kam ja auch von der Schwarzweiß-Entwicklung mit der Jobo-Trommel über die Mittelformat-Fotografie zur digitalen Kunst. - Aber da mußte ich feststellen daß ich erst einmal Neuland betrat. Da war die Rede von Hardware :) und einem Programm namens Photoshop, das unendlich kompliziert beschrieben wurde, für die Profis eben. - Hab da weitergemacht, und dann eben, 3D-Kunst, heißt das Dargestellte zu bestimmen .- nicht wie ein Fotograf immerzu lauern zu müssen. So habe ich das empfunden.
Mittlerweile, im Erschaffen von Welten frage ich mich eher rückwärts, wie kann man das Gesehene denn nur erden, auf die Fotografie zurückziehen, ist das überhaupt ein Weg? Oder gelten in digitalen Welten eher neue Gesetzmäßigkeiten, kein Gegenentwurf nein, aber was zum Teufel stellen wir hier dar, daß es so echt wie und dann doch so fremd aussieht? Wie kann man das beschreiben was wir beim Betrachten fühlen es ist wohl so anders wahr -Idee? Gruß -S | | | fluuu
Deutschland 26 Beiträge | Erstellt am: 02.02.2008 : 01:04:32
| ...denke mal, es ist so zu verstehen, in der digitalen Kunst habe ich Photopaintings erstellt mit Photoshop nach dem ich die Jahre zuvor mit Fotografie, Malerei und Kunststudium beschäftigt war. Da ging es um das abstrakte Darstellen von inneren Beziehungsmustern und Verpflechtungen völlig digital am Rechner. Parallel kam die Fotografie mit der DSLR dazu, auch digital. So ergab sich die Neuentdeckung der analogen Welt als eine Form in der wesentlich mehr handwerkliches Können, Raumveränderungen und ein direkteres Aufnehmen des Bildes aus der Umwelt möglich wurde im Vergleich zur Arbeit am Rechner. Werde mich nun auf das Hybridverfahren konzentrieren, analoge Bildentstehung auf Negativ, dann Digitalisieren und Weiterverarbeitung mit digitalen Methoden. In wie weit dann aus diesem Ausgangsmaterial für digitale Kunst gearbeitet wird bleibt abzuwarten, geplant ist es nicht. Das quadratische s/w Bild vom Mittelformat soll so authentisch wie möglich das Ergebnis darstellen. Ich weiß, es ist eine momentane Abkehr von der digitalen Technik, jedoch nach meinem Dafürhalten braucht es diese Arbeitsweise zur Zeit, besonders auf den Boom der digitalen Spiegelreflexkameras hin. Da ermüdet die digitale Technik schnell und es treten Wiederholungen und Routine ein, während die analoge Arbeit einen wesentlich längeren Spannungsbogen aufweist, allein schon wegen der wesentlich langsameren Arbeitsweise und dem langwierigeren Prozess bis zum Ergebnis. Für mein momentanes Empfinden ist es das gewinnbringendere Vorgehen. Die digitale Kunst bleibt weiterhin ein wichtiger Bestandteil aber die Arbeit am Rechner hat sich auf andere Felder ausgeweitet z.B. Webdesign, da ist zum Ausgleich eine künstlerische Arbeit im Gelände wohltuend. Wer weiß was noch alles kommt...
gruß fluuu | | | Thema | | | |