Autor | Thema | | grille
Deutschland 139 Beiträge | Erstellt am: 23.10.2006 : 21:16:25
| nabend ...
einmal erhielt ich eine mail, in der sich eine mir nicht persönlich bekannte dame für mein fliegenpilz-bild bedankte. sie schrieb: "das bild sieht aus wie fliegenpilz und es riecht nach fliegenpilz - das IST fliegenpilz." zu dem zeitpunkt wußte ich gar nicht, wie ein fliegenpilz riecht. als ich endlich einem im wald begegnete mußte ich der dame recht geben.
eine andere mail stammte von einem musiker, der von meinem trommel-bild sehr angetan war. er schrieb: "ein bild mit pulsierendem klang - faszinierend!"
eine atelier-besucherin stand lange vor meinem mutter-erde-bild (der titel steht nicht dabei) und meinte schließlich: "das bild atmet, es hebt und senkt sich ganz leicht."
ich bin immer wieder überrascht über solche und ähnliche reaktionen ...
grille | | Art Agens
Germany 163 Beiträge | Erstellt am: 31.10.2006 : 01:32:53
| Ja du, da ist etwas das digitale Kunst von anderer unterscheidet, aber es ist schwer faßbar. Für mich schwebt da so etwas im Hintergrund wie der Ausdruck "Essenz" oder "Wesen".
Eine traditionelle Grafik z.B. zeigt ja in der Reduzierung oft Wesentliches, bis hin zu den Piktogrammen, die nur noch Zeichen sind. In Stuttgart ist gerade eine interessante Ausstellung darüber.
Vielleicht ist es so, daß bei mancher digitalen Kunst - nicht bei aller natürlich - durch das erkennbar Künstliche, hier im Sinne eines darstellerischen Vorteils gemeint, dieses Wesentliche stärker hervortritt als bei anderen Medien. Daß aber andererseits durch das eben doch Erkennbare, Figürliche, Fast-Echte die Verbindung zu anderen Kunstformen, zum Beispiel der Musik leichter fällt. Oder zur Literatur - meine eigenen Bilder stellen immer wieder Situationen dar, wie ein Kurzfilm, sie tuns nicht immer leise und könnten Untermalung gebrauchen...
Hier die Verbindungen zu sehen und intuitiv in digitalen Bildern zu "treffen", da scheint mir auch eine mit der Zeit in Fleisch und Blut übergehende besondere Fähigkeit digitaler Künstler zu liegen. Man übt sich selbst, indem man sieht und darstellt. Wir werden alle immer deutlicher und besser... und so werden es auch die Bilder. Ich bereite gerade Shows vor, Animationen und Sequenzen meiner Bilder zu bestimmten Musikstücken, deshalb rückt mir das Synästhetische näher. Ein bisserl träum ich davon, die Bilder einmal mit einem Projektor auf einer Großleinwand darzustellen und dabei ein wenig Theaterdonner aus einer fetten Anlage einzuspielen. Sagen wir ein Blitzebild und ein Gewitter dazu. Heissa, das wäre mal was. - Grüßle von
Art | | | grille
Deutschland 139 Beiträge | Erstellt am: 14.05.2007 : 08:38:57
| was mich immer - zwar bei allen, im besonderen aber bei digital arbeitenden künstlern interessiert, ist dieses: in wieweit sind sie noch oder wieder in die rhythmen der uns erhaltenden natur eingebunden.
bei mir jedenfalls ist es so, daß ich moderne technik (computer) mit uralten geistigen techiken verbinde - und so immer mehr in die mittels heutiger lebensweise fast verschütteten natürlichen zyklen und rhythmen der erde sich für mich mehr und mehr öffnen ...
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