Art Agens
Germany 163 Beiträge | Erstellt am: 29.01.2004 : 02:30:56
| Typisch Mann
Sie sind Helden, Deppen, Freunde, Liebhaber, Nervensägen. Größtes Glück oder schrecklichster Fehler. Ein einziges, großes RÄTSEL. Der eine mehr, der andere weniger, und manche alles zusammen - Was Frauen über Männer denken...
Der Mann sei verwirrt, heißt es. In der Krise. Verunsichert. Weil er nicht weiß, was die Frauen eigentlich wollen vom Kerl. Ein Tier im Bett soll er sein. Das liest man immer wieder. Ausdauernd, herrlich geil und voller Phantasie. Aber kein Rammler! Unsere geheimsten Wünsche muss er kennen, was schon deshalb problematisch ist, weil sich Geheimnisse eben durch das Geheime auszeichnen. Wenn man drüber redet, wird’s leicht peinlich. „Bärchen, ich hätte unheimlichen Bock, mal im Fahrradkeller versorgt zu werden. So ganz spontan“: Nö, das klingt nicht.
Gesetzt den Fall, Frau trifft tatsächlich irgendwann in ihrem Leben auf den ständig geladenen Sexbomber, der mühelos das Kamasutra rauf und runter turnt und ihr mindestens an drei Tagen die Woche – wenn sie nicht gerade Kopfschmerzen hat – jaulig-schöne Orgasmen verschafft, ja, selbst dann heißt das noch lange nicht, dass sie auch für immer mit ihm leben will.
Weil es im Alltag wieder auf ganz andere Sachen ankommt. Ähnliche Wellenlängen in Humor, Freizeitprioritäten und allen weltanschaulichen Fragen zum Beispiel. Dass er zuverlässig die Spülmaschine ausräumt, Erziehungsurlaub nimmt, die Toilettenspülung selbständig und tadellos repariert, aber uns nicht den Hammer wegnimmt, wenn wir beim Bilderaufhängen den Putz ruinieren. Und selbstverständlich soll er bitte, bitte, ganz oft sagen, dass wir die klügste, weiblichste, schönste und lustigste Frau westlich von überall sind.
Kleine Männerkunde
Nur nicht dauernd. Sonst fühlen wir uns zu sicher und beginnen langsam, aber zielstrebig wieder nach dem Wilden, Undurchsichtigen zu spähen. Nach einem, der doch ein bisschen Macho ist und so cool wie Ricky Martin, wenn er „Nobody wants to be lonely“ singt.
Männer haben es wirklich schwer. Frauen aber mindestens genauso. Denn eigentlich verstehen wir die Jungs auch nicht besser als Astronomen weit entfernte Galaxien. Wir beobachten sie. Suchen nach Gesetzmäßigkeiten. Stellen Mutmaßungen über den Zusammenhang zwischen Penislänge und der PS-Ausstattung ihrer Wagen an, zwischen Evolution und Untreue. Fragen nach dem tieferen Sinn urmännlicher Rituale, wie bei Chips und Bier mit Freunden über Fußball zu diskutieren.
Und warum ist es für so viele Männer leichter, das Alphatierchen zu markieren, als sich beim besten Kumpel auszuweinen, weil seine Frau nie versteht, was er im Grunde sagen will? Liegt es an der Erziehung, den Genen, oder sind das alles nur reichlich platte Klischees, hundsgemeine Vorurteile und Männer eigentlich ganz anders?
Schließlich gibt es den Pflegeleichten genauso wie die Nervenzerfetzer. Der monogame Supervater wohnt nur zwei Türen weg vom schwanzgesteuerten Verräter, und der Jogginghosen-Kegelbruder hat abgesehen von der Biologie nicht viel gemein mit dem Schöngeist, der jede neue Flamme sofort durch seine drei Meter Bücherregal voller Kunstbände und elitärer Belletristik hypnotisiert. Wir kennen solche, die uns jeden Kummer voller Verständnis wegtrösten, und jene, an die wir stundenlang erfolglos hinweinen.
Alles Männer, denen wir auf den Hintern gucken wie sie uns auf die Brüste. Mal denken wir, sie seien unser größtes Glück, dann wieder, unser schlimmster Fehler. Wir lieben sie, wir hassen sie. Manche sind uns wurscht, nach anderen lecken wir uns bis zum Sterbebett die Finger.
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(aus einem MAX-Artikel) - Grüßle
sehdich A
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