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Sylvus

Mal'n interessanten Artikel gefunden ;-)
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Forscher sind optischen Täuschungen auf der Spur

Das Nervensystem ist beim Interpretieren des Gesichtsfeldes überaus kreativ



Wenn Reize von Sehsinneszellen über Nervenzellen bis zur abschließenden Verrechnung in der Sehrinde des Gehirns übertragen werden, kommt oftmals Kurioses, Aufschlussreiches, in jedem Fall aber Eindrucksvolles zum Vorschein. Das ‚performative Zusammenspiel’ von Auge und Gehirn demonstrierte Prof. Dr. Michael Bach von der Freiburger Universitäts-Augenklinik in der vergangenen Woche einem staunenden Publikum am Institut für Augenoptik der FH Aalen in Leinroden.

Komme etwa des Nachts der Mond zum Vorschein, wirke er größer oder kleiner, je nachdem, ob er sich am Horizont oder im Zenith befindet, erläuterte Bach in seinem Vortrag ‚Optische Täuschungen – Ein Fenster zum Gehirn’. Erklärt wird dieser Eindruck damit, dass es im Gehirn ein angeborenes Maß für sehr weit entfernte Gegenstände gibt, an dem die einströmenden Reize bemessen und schließlich auf ihre Größe hin interpretiert werden. Befindet sich der Mond am Horizont, erfährt der Horizont die angeborene maßgebliche Interpretation. Da jedoch der Mond als sich hinter dem Horizont befindlich wahrgenommen wird, wird er als in Wirklichkeit größer interpretiert.

Am unverhüllten Himmelszelt dagegen ist der Mond selbst der Maßstab, da eine ihn verdeckende Bezugsgröße fehlt. Dort wird er auf das angeborene Standardmaß taxiert, entsprechend interpretiert und in der Folge kleiner wahrgenommen. In der Interpretation übergehen wir großzügig das Wahrnehmungsprinzip der Größenkonstanz. Ein anderes Prinzip – die Kontrastkonstanz – findet bei der künstlerischen Darstellung des Mondes dagegen rege Verwendung. Sie bewirkt, dass ein gemalter Mond, der von einem dunklen Rand umgeben ist – dunkler noch als der Nachthimmel – deutlich heller wirkt. So scheint der Mond auf der Leinwand heller, als man ihn hätte zeichnen können.

Mit Hilfe der optischen Täuschungen könne man feststellen, ob die Fehlleistung im Auge entsteht oder erst im Gehirn hinzu kommt, oder ob der Aufbau das Prinzip bestätigt und den beobachteten Effekt in der Wahrnehmung verstärkt, erklärte Bach seinem Publikum.

Neben den perspektivischen Täuschungen und Helligkeitstäuschungen gibt es auch eine Klasse von Winkeltäuschungen. Hierunter fällt zum Beispiel, dass die verbindenden Linien durch fragile Säulen aus schwarzen Quadraten nicht mehr als horizontal wahrgenommen werden. Die Konstellation droht zu kippen – und am leichtesten kippt sich’s auf einer schiefen Ebene.

Die Entdeckung weiterer, neuer Klassen von Täuschungen schließen die Experten jedoch nicht aus. Auch ein einheitliches Modell für die Sehsinneswahrnehmung stehe noch aus, so Bach. Denn diejenigen Modelle, die sämtliche beobachteten optischen Täuschungen in sich vereinen, seien so komplex, dass ihr Erklärungswert fragwürdig werde. Dann nämlich seien die Modelle nicht minder erklärungsbedürftig als die optischen Täuschungen, die sie zu erklären vorgäben.

© MedCon Health Contents AG 17/06/2002

Quelle: www.augen-und-mehr.de

Gruß Sylvus


Norel

trotz aller risiken der täuschung drängt es den inneren (selbstverständlich seelenlosen) kulturnihilisten zu folgender hitliste in sachen bilderklau se

zeit zu verstehn
mit anderen augen
magellan-versionen (ich mag elan)

überflüssiges winken aus der ferne

norel

Neo

nix nihilsmus... nihili... na dingsda!

mal die qualität der beiträge anheben *g*

Gruß *N*


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