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Originalbeitrag: Was ist Digitale Kunst?  |  Zurück

Neo

Da haben wir's: Nicht nur im Open Directory Project, sondern auch in der Wikipedia findet derzeit eine warme Diskussion ums Thema statt, was Digitale Kunst ist bzw. wie sie dargestellt werden kann..

Ich kopiere meinen aktuellen Diskussionsbeitrag von dort einmal hier herein. - Ich habe so ein wenig die Idee, hier im Kunstcafe eine elegantere Plattform zum Diskutieren zu bieten; es sollte also ergänzen und vertiefen - nicht ersetzen.

Diese Beiträge unten kommen aus einer laufenden Diskussion. Wer mag, kann sich hier über den Zusammenhang informieren. - Jeder ist herzlich um Meinungen und Beiträge gebeten!

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== Digitale Kunst ==

(...)-Zu differenzieren unter dem Sammelbegriff „Digitale Kunst“ scheint mir der richtige Weg. Dann könnten unter „Bildkunst“ Fractale usw. laufen, wie
auch „Bilddatei-Bearbeitung“ als Ersatz für das potentiell abwertende „Photomanipulation“, da auch scans und digital drawing tablets Bilddateien liefern.
-Arnis’ Wunsch nach besseren Bildbeispielen kann ich nur unterstützen, insbesondere, da das unter „Photomanipulation“ (igitte) gezeigte, nicht mal farbig ist!
Ich stelle gerne meine Arbeiten http://abstract-digital-art.com zur Verfügung.
-Jürgen Willersinn hatte „Bildkunst“ in diese Diskussion eingeführt und ich würde diese gern im Kunstcafe weiterführen, er müsste nur zusätzlich zu dem Link
angeben, wo er da zu finden ist.
KEAS

-- 19.5.06 - hier der Genannte, auf die Frage hin. - Hmja, also. Das http://kunstcafe.de ist ein 2000 begonnenes Forum, und ich bin dort unter dem Forumname Neo gemeldet. - Wobei es stimmt, ich kann dem Begriff Digitale Bildkunst mittlerweile etwas mehr abgewinnen, auch wenn er etwas abgehoben klingt. - Im Artikel von Dr.Schetsche (in den Links hier), aber auch in vielen Webseiten des Open Directoy Project, im ZKM von Peter Weibel etc. usw. - all is digital, zum Teil mit einer ellenlangen, sehr gut dokumentierten Historie bis zu Konrad Zuse hinunter! - Digitale Bildkunst als solche müßte man strenger eingrenzen, aber das geht nur wenn man die Beteiligten zusammenbringt. - Zum pragmatischen, die Einteilung im jetzigen wiki-Artikel hier habe ich vor Jahren eingetragen, die Basis dazu kam ursprünglich von Karin Kuhlmann. Aktuell ist sie daher nicht... im ODP ist das Thema "Digitale Kunst" unterhalb "Kultur" und gleichberechtigt neben Bildender Kunst, Design, Film, Fotografie etc. aufgehängt, also recht weit oben und entsprechend weitgefaßt... Ich bin um jeden dankbar, der seine Nase tieeeeef in dieses Thema stecken will ;-) was Photomanipulation betrifft, fragt doch den Georg (Hübner), er ist erstens Fotograf mit Leib und Seele, zweitens Photomanipulateur, Fraktal- und 3D-Digitalkünstler und hat immerhin den MOCA-Preis gewonnen (Museum of computer art). Das wäre doch mal ein gutes Beispiel dafür. -

Die Liste bedeutender Künstler hier, sorry, scheint mir eine Einladung zur Selbstbewerbung. - Kenne ja die Wiki-Gepflogenheiten nicht, ich selbst war immer sehr vorsichtig beim Ändern. Aber wenn wir die ganze bedeutende Liste herausnehmen würden, wäre die Diskussion hier schon mal bedeutsam gewesen... - also, man sieht sich vielleicht, ich hoffe ja - Gruß, JWs. Zum Einstieg habe ich genau diesen Text einmal ins KC kopiert und einen Beitrag angelegt. - wer möchte, kommt. - Wer nicht, spricht hier. D'accord?


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Ich bin auch dabei, den ODP-Index in einem anderen Rahmen besser darzustellen. Die Anwendung läuft derzeit im Test und wird fortlaufend ergänzt. Wer die Fortschritte verfolgen will, kann das hier tun.

schönen Gruß, Neo


keas

Nochmal, ich finde Digitale Bildkunst eine gute Entsprechung zu digital fine art. Wir stehen erst am Anfang der Digitalen Bildkunst und werden den Begriff kaum eingrenzen können. Wir können aber z.B. digitalisierte Darstellungen von handgemalten Bildern ausgrenzen. Ansonsten sollte man mehr differenzieren in Fraktale, digitale Malerei usw. wobei bitte die Bezeichnung "Photomanipulation" durch "Bilddatei-Bearbeitung" ersetzt werden sollte, denn wir manipulieren nicht ein Bild sondern verändern digital das virtuelle Original, die Bilddatei. Auch der von Dir erwähnte Georg kann nicht ändern, dass die Semantik bei "Photomanipulation" im Zusammenhang mit Digitaler Bildkunst nicht stimmt.
mfg KEAS

keas

noch'n Gedicht....
der erwähnte Artikel von Dr. Schetsche ist eine sehr gute Einführung, bei einer evtl. Einarbeitung bei WIKI oder
OPD sollte aber auch der Text der englischen WIKI-Seite "Digital Art" berücksichtigt werden, der einen wichtigen Aspekt digitaler Bildkunst anspricht, nämlich den der Missachtung durch den traditionellen Kunstbetrieb.
Wichtiger noch als Definitionen ist mir, das wir bei WIKI, OPD und allen sonst erreichbaren Medien darauf hinweisen, dass Werke digitaler Bildkunst durchaus langlebige Unikate sein können und nicht von Galerien und Sammlern in die dunkele Ecke der Reproduktionen gestellt werden sollten.
Hier in Frankreich könnte man eine Manif organisieren. Wie macht man das im Internet?
mfg KEAS

Neo

hi keas, schön dich zu sehen

vielleicht ist die Mißachtung digitaler Kunst schlichtweg ihre natürliche Form [:D] das Jammern hat stets Konjunktur - ist selbst publikumswirksam, und es wird in F kaum anders sein als hier: wenn man selbst nicht weiß was man macht, und wie man es nennen soll. wie kann man dann von anderen erwarten, daß sie es tun?

ein grundsätzliches mißtrauen durch die traditionelle kunst abzuleiten fällt mir schwer, ich kann das nicht ganz einschätzen, solange es diese "Kunst so nicht gibt" (zitat, hat mir ein galerist gesagt). vor allem, nachdem das meiste aus dem traditionellen bereich inzwischen auch im virtuellen seine entsprechung findet. ich denke man kann alles, was im grunde nur eine technische erleichterung traditioneller bildherstellung ist, auch in diesem bereich zuordnen, und es gibt dort eigene spezifische verbindungen zwischen dem, der malt und dem der digital malerisch arbeitet. "das ist ja wie gemalt! ach gott, sieht das toll aus" - wenn ich solches höre, denke ich mir schon das meine. und es ist eben kein digitales Kunstwerk, sprich nicht "werkgerecht". mancher künstlerisch Interessierte fühlt sich auch etwas verarscht. - deshalb habe ich in meiner Def auch gemeint, "es kann nur unter anwendung des Computers erstellt werden". und es war noch bewußt undeutlich formuliert. Man sollte sehen, daß es Digitale Kunst ist, denke ich - sonst kann es keine sein. oder? Aber das ist eigentlich ein Seitenthema, bekannt und müßig...

da sind auch typische merkmale der künstlerseele, die lieber "in eigenen bildwelten schwebt" als sich mit der Nachsorge auseinandersetzt. - wie oft habe ich das jetzt schon gehört? - "was interessiert mich das, ich will nur Bilder machen". Na denn, man muß es akzeptieren und diese Konsequenz auch ein wenig bewundern. Vielleicht geht es auch nicht anders.- Es sind Künstler, und: wir lieben sie dafür.

diese ganzen nebenbedingungen auszuloten, macht die schwierigkeit, aber auch die freude digitaler kunst aus. wie michael in diesem forum einmal sagte, und es hat mich gefreut: pioneers go for the long run. die wichtigkeit eines index, eines verzeichnisses, einer themenübersicht, will ich immer wieder betonen. er stellt für mich das bindeglied, aber auch den aufhänger und vielleicht auch einmal das schwert dar, mit dem sich der gordische knoten der "mißachtung" durchschlagen läßt. - Leider scheint es neben diesem fehlenden Index auch noch das Problem der fehlenden Autoritäten zu geben... die Quellen sind verstreut, viele unvollständig, Lehrstühle dazu gibt es ganz selten, und sie sind fast immer mit dem namen "Neue Medien" verquickt, was an den Rändern leicht zerfasert und in Bumm-zack-peng ausartet, was mit dem Computer gemeinhin verknüpft wird.

Andererseits, es grenzt sich ja auch schwer ab. Viele arbeiten im Space-Opera- und Gamer-Markt ;-) es zu ignorieren, fällt mir schwer, und es gibt auch Menschen, die darin künstlerisch arbeiten. Der einfache Bürger kennt Computerkunst auch so. Was soll es denn anderes sein, als daß man sieht daß es mit dem Computer gemacht ist? Und wie immer hat die Bürgerseele auch ein feines Näschen, denn in jeder Definition digitaler Kunst die ich kenne steht ja genau das mit am Anfang. Man könnte das also nutzen. Ob aber eine Manif (?) das richtige wäre, und nicht wiederum als pures Geschrei abgetan würde (im Kunstmarkt schreit jeder, das ist sozusagen systemimmanent) weiß ich nicht. Ganz davon abgesehen gibt es auch noch die Themen Grafik, Illustration und Werbung, ebenfalls große angrenzende Gebiete mit starkem Bezug zur digitalen wirklichkeit, und vor allem zum Markt. -

"Bildbearbeitung" finde ich einen besseren Arbeitsbegriff als Photomanipulation, d'accord. wie so vieles, sollten wir diese Definitionen verfeinern und vereinheitlichen, eben im sinne des nötigen Aufhängers. Um das überhaupt tun zu können, baue ich seit einiger Zeit an einem neuen Portal, dessen endausprägung sich fortlaufend ergeben soll. http://transagens.de ist die Arbeitsadresse, und die Inhalte ändern sich noch. vielleicht ist es im Moment besser, die Kunst selbst hier im KC anzusprechen, im sinn der Diskussion und weniger der Darstellung... Als Forum ist es hier ruhiger ;-) und manchmal braucht man auch die Ruhe. Ich schätze das ist ganz gut so, ähnlich wie die Wiki-Diskussionsseite ja auch knapp hinter den Kulissen besteht. Mehr wäre vielleicht zuviel, vor allem wenn man ja noch nicht sortiert ist, siehe Digitale Kunst an und für sich und auch Arnis' Einwand was den Aufwand betrifft ist ernstzunehmen [:o)][8)]

langsam angehen, meine ich, und dafür nachhaltig. vielleicht können wir ja ein wenig Wissen zusammentragen und uns abstimmen. - was mich betrifft, diese Woche bin ich leider außer Haus, kann also erst wieder nächsten Montag antworten. insofern... geht es sowieso etwas langsamer ;-)

äh, und trotzdem, was ist bitte ein Manif? [:I]

Beste Grüße von Neo


keas

[V]Hallo Neo, kein Grund zur Eile; ich habe auch etwas länger gebraucht, um auf den Deinen langen Beitrag einzugehen, was ich muss, wenn dieser Gedankenaustausch weiter gehen soll und solange wir nur zu zweit in diesem Raum sind. Solange betrachte ich auch das von Dir häufig gebrauchte „man“ als mich und Dich betreffend
und werde da, wo ich Polemik vermeine, auch entsprechend antworten, hoffe aber, dass wir danach wieder sachlicher werden können, ich jedenfalls werde mich darum bemühen.
Sollte ich Deinen Beitrag in den falschen Hals bekommen haben, bitte ich, das auf meine Unerfahrenheit mit dem „Chaten“ zurückzuführen.


Also, Du fängst schon mal für mich unverständlich an: wie um alles in der Welt kann Missachtung eine Form digitaler Kunst sein ? und dann auch noch natürlich ? Ausserdem hatte ich die Missachtung dem Kunstbetrieb angekreidet und nicht den traditionellen Künstlern, bei denen ich eine Befremdnis dem neuen Medium gegenüber
verstehen könnte. Warum ist Dein Einschätzungsvermögen durch das Zitat eines Galeristen eingeschränkt? Solltest Du denn wirklich nicht wissen, was Du machst? Ausserdem ist es gerade kein Jammern, wenn ich einen von mir als Misstand angesehenen Zustand aktiv zu ändern suche.
Ich bin fest überzeugt von dem was ich mache und suche Gleichgesinnte, die auch meinen, dass es egal ist, ob eine
Arbeit geklekst, gemalt, gespachtelt oder digi ist und das Kunst nicht davon abhängt, dass man ihr irgendeine Technik „ansehen“ kann….(Zitat: „wenn ich das schon höre…“) Was soll es denn anderes sein als digital, wenn das Ergebnis die Darstellung einer bewusst bearbeiteten Bilddatei ist ? „Werkgerecht“ und „Kunstwerk“ sind Begriffe
aus der traditionellen Akademiewelt, auf die die von Dir hier eingeführte Fäkalsprache vermutlich eher zutrifft
und die später mal als „Seitenthema“ erkannt worden sein werden.
Und dann die „Künstlerseele“….. Neo(s)-Romantik? Ich bestreite, dass der ihr von Dir zugeschriebene Inhalt typisch ist, aber, ohne Frage, der beschriebene Inhalt kann auch auf Künstler zutreffen. Es sind auch Künstler im Space- Opera- etc-Markt tätig, das ist gar kein Problem für die Ausgrenzung: wenn das Ergebnis mit von aussen auferlegten Vorgaben entstanden ist, dann ist es Design.
Nun zu dem „long run“: die dort angesprochenen Pioniere sind die mit den Wagenburgen. Bill Gates, Steve Jobs et al. werden sich kaum dazu rechnen und auch das Fehlen vermeintlicher Autoritäten (haben die sich nicht immer zunächst geirrt?) oder von Lehrstühlen, sollten nur Ansporn sein, dem Anliegen Digitale Kunst breiteres Gehör zu verschaffen. Und zwar zunächst nicht bei dem einfachen Bürger mit dem feinen Näschen (auch hier vermutlich
„Neo(s)-Romantik“), denn dann wäre die Kunst bei „Alpensee mit Hirsch“ stehen geblieben. Darüber hinaus kommt „der einfache Bürger mit dem feinen Näschen“ in bedenkliche Nähe zum „gesunden Volksempfinden“, das schon zuviel Unglück und nicht nur in der Kunst, gebracht hat. Eine Arbeit kann durchaus Kunst sein, auch wenn man ihr nicht ansehen kann, wie sie entstanden ist (Rauschenberg als Beispiel).

Das sich zu verschaffende breitere Gehör steckt auch hinter dem Begriff:Manife. Im noch immer absolutistisch regierten Frankreich können unterprivilegierte Bevölkerungsschichten ihre Belange nur durch von Gewerkschaften und Studenten- und Schülerverbänden organisierte Protestumzüge Laut werden lassen, die „manifestations“ heissen und von der jüngeren Generation kurz „manife“ genannt werden. Sehr wirkungsvoll aber wohl für mein
Anliegen ungeeignet.

Ich bleibe sehr interessiert, mein geringes Sachwissen beizutragen und bei der Abgleichung mitzuwirken.
Auf bald im KC.
Mit freundlichen Grüßen, KEAS [:)].


Neo

hallo Keas,

es stimmt schon, ich laste es dem Künstler an, daß er nicht weiß, was er macht. - Genauer gesagt, daß er nicht einmal beschreiben kann, was er tut, es sei denn in technischen Begriffen. Er sagt etwa: Das habe ich mit Photoshop gemacht, habe eine Fotografie digital verfremdet (und zeigt gerade noch, welche Filter er benutzt hat). - Inhaltlich können die meisten Künstler kaum sagen, warum oder mit welchem Zweck sie es tun, oder so und nicht anders getan haben. "Sieht gut aus" meinen sie am Ende achselzuckend. Fragt man tiefer, verwahren sie sich rasch in der wertvollen Aussage: "Ist halt Kunst." - Und dazu noch, "ob man nun mit dem Pinsel malt oder mit dem Computer, ist doch egal". -

Ja, wenn es egal ist, warum macht man es dann mit dem Computer? - Daß die Kunstszene mit derart verwaschenen Selbstaussagen nichts anfangen kann, darf klar sein. Und ist nicht neu. Im Kunstmarkt beschrieb und verkaufte man ja schon immer das, was man kaum beschreiben konnte, es sei denn die Zeit "sah" es sowieso, d.h. es hatte Publikumserfolg. Im traditionellen Markt gibt es auch genügend Rahmenparameter, um einen Künster, ein Bild oder gar eine ganze Stilrichtung einzuordnen. "Zeitgenössische Kunst" ist heute ein Behelfswort für in letzter Zeit entstandene Kunst und vertritt kaum den Anspruch, wirklich neues zu erbringen. -

Beschreitet man diesen Weg digitale Kunst zu beschreiben, so zwingt man ihr damit den Anspruch auf sich in diesen Kataster einzufügen, sich bequemer zu gestalten. Man wertet sie offiziell herauf und tatsächlich herab. Die Versuche, einen Index digitaler Kunst nach diesem Muster zu erstellen, müssen zwangsläufig im Kopieren analoger Stilbeschreibungen enden. Ein Index solcher Kunst, der sich in Stilen wie impressionistisch, surreal usw. erschöpfen würde spricht der Tatsache schlicht Hohn, daß ein digitaler Künstler aus einem angenommen "surrealen" Bild per Knopfdruck einen expressionistischen Holzschnitt machen kann. -

Digitale Kunst ist also kein Stiefkind der Bildenden Kunst, wie es z.B. in der Wiki diskutiert wird. Das war ja auch die Schiene, auf die mich Arnis dort einlenken wollte, du weißt. Nein. - Ich habe lange darüber nachgedacht und denke mittlerweile, digitale Kunst ist nicht die Fortsetzung bildender Kunst mit anderen Mitteln. Weder stammen die Künstler aus diesem Umfeld, etwa durch eine akademische Ausbildung, noch wären die entstehenden Kunstwerke in traditioneller Art überhaupt beschreibbar. Ich bitte dich und alle, die hier lesen noch einmal um Aufmerksamkeit für die folgenden Sätze.



Ein digitales Kunstwerk erfüllt die folgenden Bedingungen:

Es kann nur unter Anwendung des Computers geschaffen werden.
Es ist in digitaler Form vollständig.
Es unterliegt dem Schutz für geistiges Eigentum.

Unter Digitaler Kunst wird dabei auch die für Ausgabegeräte oder Vorführungen abgeleitete Darstellung digitaler Kunstwerke verstanden.



Dies beginnt damit, daß nicht die Kunstform beschrieben, sondern ihr Auftreten vermerkt wird. Es heißt eben nicht, "Digitale Kunst ist..." sondern vielmehr, "Ein digitales Kunstwerk ist...". Ich versuche damit dem Unterschied von Gedanke und Realisierung Rechnung zu tragen. Dieser Unterschied ist ein bestimmendes Merkmal digitaler Kunst, und unterscheidet sie von anderen. Ein digitales Kunstwerk ist im Moment seiner Entstehung tatsächlich ein Gedanke, der mit Computerhilfsmitteln visualisiert (oder sonst den Sinnen erfaßbar gemacht) wird. Das digitale Kunstwerk selbst hat in jedem Moment seiner Existenz selbst einen Status, der nicht auf seinem aktuellen Zustand, sondern auf seiner künstlerischen Bearbeitungstiefe beruht; es ist also gleichzeitig endgültig und vorläufig. - Auf deutsch, eine Datei wird bereits mit dem Moment ihrer Anlage existent; nach erfolgter Bearbeitung erfolgt aber irgendwann eine Propagierung durch ihren Autor, und erst ab diesem Zeitpunkt kann sie diskutiert werden.

(An dieser Stelle möchte ich gleich eine Klammer setzen zum abschließenden Satz, der dann eben doch "Digitale Kunst" meint und damit auch die Darstellungen und Vorführungen digitaler Kunstwerke einschließt. - Diese Einbindung ist entscheidend, überraschend, und sie verläßt die unsichere Beschreibungsebene z.B. der Webists, wie sie hier http://www.u.kulturserver.de/cgi-bin/view_korrespondent?id=5903&layout=2&who=forum aufscheint. Weitere Diskussionen müssen da folgen.)

Der erste Satz der Definition digitaler Kunstwerke "Es kann nur unter Anwendung des Computers geschaffen werden" ist ein vereinender Kompromiß. Darin liegt der Gedanke ihrer Erkennbarkeit als digitaler Kunst. Ein Beispiel: Wenn du "Mona Lisa" auf einem Monitor betrachtest, so erkennst du lediglich daß es eine lächelnde Frau darstellt, aber nicht daß es sich bei dem was du siehst um die Fotografie eines mit dem Pinsel gemalten Tafelbildes von Leonardo handelt. Und daran hängen dann doch die Bezüge, die das Bild authentisch machen - also Künstler, Zeit, Geschichte und schließlich Wert. - Digitale Kunst ist anders, da sie nicht abbildet, sondern bereits selbst ist, und genau so bereits alles zu Sagende darstellt. - Ich folgere daraus, daß eine digitale Arbeit, wenn sie Malerei nachahmt die Kunst der Simulation ausübt, aber keine gültige Eigenentwicklung ist. - Der Kompromiß liegt aber letzten Endes darin, daß solche Werke durchaus inbegriffen sein können, etwa im Sinne einer künstlerischen Technik oder des spielerischen Zitats mit traditionellen Formelementen, solange sie trotzdem unzweifelhaft und erkennbar unter Anwendung des Computers geschaffen sind. Woran sich das genau festmachen läßt, muß noch tiefer gefragt werden, und ist einer der kritischen Punkte unserer digitalen Diskussion ;-) für später.

Der zweite Satz beschreibt die Virtualität eines digitalen Kunstwerks und grenzt es damit gegen die Wirklichkeit aus Holz, Stroh und Steuern ab. Ein digitales Kunstwerk ist stets eine Sammlung aus einer oder mehrerer gespeicherten Dateien und in dieser vollständig. - Mischformen sind nicht zulässig, und damit ist auch eine Integration "elektronischer Kunst" nicht mehr gegeben, wie sie in der Vergangenheit durch die entsprechenden Kunstorgane vorgeschlagen wurde (ohne das allerdings jemals definiert zu haben). - Wohl aber sind weite Bereiche der sogenannen Netzkunst enthalten, jedoch nicht in einer verallgemeinernden Art, "all is digital" sondern in einer Weise wie sie eine Netzanwendung selbst als Kunstwerk manifestieren und damit wiederum keine digitale Bildkunst sind (-> Tafelbild). - du siehst, auch hier muß man tiefer gehen, mit mehr Zeit. -

Der dritte Satz ist ebenfalls abgrenzend. Er richtet sich an die Adresse derjenigen die da meinen den Computer selbst zum Kunstschaffenden erheben zu wollen. Das dem entgegenstehende Argument ist natürlich trivial: Irgendjemand müsse das Ding schließlich programmiert haben. Auch wenn dem weder etwas hinzuzufügen noch entgegenzusetzen ist, so relativiert es sich über den Umweg des geistigen Eigentums doch eleganter: Denn ein solches kann nur von einer natürlichen Person ausgeübt werden. - Sozusagen Schluß mit lustig, und HAL aus Odyssee 2001 bleibt weiterhin draußen. Punkt.

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eine gewisse Polemik ist bei all dem schon vonnöten, Keas. - In bestimmtem Sinn lebt die Kunstdiskussion von der Fähigkeit Einiger, sich deutlich auszudrücken damit wenigstens etwas gesagt ist. Sonst ist kein Fortkommen, und ah, nix mit Manife. - compris?

So einige mehr dieser Einiger, und daraus vielleicht einmal ein "Digitales Manifest" würde ich mir aber schon wünschen. Der long run wird darin bestehen, diese Personen zu finden und zur Gemeinsamkeit zu bewegen. - Dem dient dieses Forum, und auch dieser Thread. Ich wünsch dir erstmal angenehme Pfingsten.

Neo

grille

hm,

irgendwie kriege ich die ganze diskussion nicht so ganz auf die reihe.

liegt es daran, daß ich nicht theoretiker sondern praktiker bin? ich setze mich hin und mache ... und zwar allein deswegen an den compi, weil mir kunst mit compi bei weitem am meisten spaß macht.

grille
wieder abtaucht zu den musen

keas


Hallo Neo. Zunächst Danke, hatte ich…….die angenehmen Pfingsten, ich hoffe Du auch.
Also Manifest statt manife? Soll mir Recht sein, wenn wir den Inhalt auf die Reihe kriegen
und auch andere, wie Grille, sich von den Musen solange trennen, um mitzuwirken.
Mein Anliegen ist, der digitalen Bildkunst breitere Akzeptanz zu verschaffen und mit anderen
die im Kunstbetrieb vorhandenen Vorurteile auszuräumen. Klassifizierungen sollten WIKI
und ODP etc. überlassen bleiben. Aber es sollten sich alle Macher auch dort beteiligen.
Ich springe daher gleich zu Deinen Postulaten:
1) Es kann nur unter Anwendung des Computers geschaffen werden.
Einverstanden, aber, um es gleich zu sagen, ich bin kein Computer. Damit mich etwas erreicht, muss ich es mit meinen Sinnen erfassen können. Daraus folgt, dass das, was sinnlich nicht aufnehmbar ist, nicht ist.
Erst das etwas, das meine und anderer Wahrnehmung erreicht, ist und ist, vielleicht, Kunst. Ein Gedanke ist kein Kunstwerk, erst die Repräsentation der Bilddatei ist es, vielleicht. Darum ist auch das Woher des digitalen inputs (Bilddatei-Bearbeitung) unwichtig, das Wahrnehmbare allein kann diskutiert werden.
Das ein digital erstelltes Bild wie Malerei aussehen kann, liegt in der Natur der menschlichen Wahrnehmung und hat mit Täuschung nichts zu tun. Hier keine „gültige“ (wer bestimmt das denn?) Eigenentwicklung sehen zu wollen, verbannt auch die Fotografie, die ja ein gegebenes Szenario auch „nur“ bearbeitet, aus der Kunst. Digitale Bildkunst ist so anders garnicht, auch abstrakte Pinselbilder bilden nicht ab.
Also, Kompromisse werden nicht eingegangen. Digital bezeichnet für mich ein Genre, zur Unterscheidung von der traditionellen Bildkunst, eine Art „outing“, denn ein genialer Pinselmaler könnte in der Lage sein, der menschlichen Wahrnehmung ein handgemaltes Bild als inkjet-Druck unterzuschieben, und umgekehrt. Die Frage:“ist es Kunst?“ wird davon nicht berührt. Wenn es Kunst ist, muss man sehen, dass es digi ist? Warum? Nur die Aufrichtigkeit des Machers verlangt, es als digi auszuweisen.
Warum macht man es mit dem Computer? Weil man ein Werkzeug für sich entdeckt hat, das die eigene Bilderfahrung erweitert und dem in Pinselführung Ungeübten visuelle Kreativität ermöglicht, die sich durchaus in traditionelle Kategorien einordnen lässt, zum Glück, fussen diese doch auf naturgegebenen Wahrnehmungsmustern, ohne die eine breitere Akzeptanz erst in 100 Jahren (siehe Fotografie als Kunst) zu erwarten wäre.
Ja, digitale Bildkunst ist Darstellende Kunst mit anderen Mitteln, ohne intellektuellen Über- oder Unterbau (von wegen Gedanke und Realisierung). Für mich ist das differenzierende Merkmal
Digitaler Bildkunst, dass das Original virtuell ist und seine Repräsentation nur dadurch zum Unikat wird, dass das Original vernichtet wird. Hier distanziere ich mich auch von den Webisten, die in der Massenhaftigkeit des Netzwerks die Kunst verflachen.

2. Postulat

Einverstanden, aber ich grenze als digitale Bildkunst auch die für Ausgabegeräte oder Vorführungen abgeleitete Darstellung aus, denn sie, die digital Bildkunst, ist erst, wenn die kongeniale Gemeinschaft Macher-Drucker sie hat Realität werden lassen.

3. Postulat

Keine Einwände.
oOo


Nun zur Suche nach Mitstreitern und ich wende mich da an Dich, den Drucker Jürgen Willersinn (wenn ich nicht irre).
Von dem Drucker, mit dem ich in Paris arbeite, weiss ich, dass er auch für Galerien tätig ist. Du, nun als Drucker angesprochen, könntest doch diese mal anregen, hier im Forum ihre Sicht darzustellen. Diegleiche Bitte um die Meinung der Galerien, geht auch an Macher, Georg Hübner oder Frau Kuhlmann z.B., denen sich schon die Türen von Galerien, oder gar Museen, geöffnet haben.

Mit freundlichen Grüßen
Keas


Neo

hi Keas,

...war ja ein Megatext. Ich hab zunächst einige schlaue Bemerkungen zum Gesagten.

zur Diskussion um Satz 1 ein Zitat: "...Bilder als Medien der Mimesis: Sie können Realität darstellen, Wirklichkeit nachahmen. Empirisch können Bilder sogar täuschend "echt" wirken...(...) worin die Ähnlichkeit eines Bildes mit dem Abgebildeten besteht, erkennt man, indem man das Abgebildete im Bild identifiziert. (...) Wenn z.B. das Photo eines Baumes dem wirklichen Baum ähnlich sein soll, dann müßte logischerweise auch der wirkliche Baum dem Photo ähnlich sein, was nicht der Fall ist. Dies verdeutlicht, daß Bilder und abgebildete Gegenstände zu Kategorien völlig verschiedener Art gehören, die wir normalerweise nicht in Bezug auf Ähnlichkeit miteinander vergleichen. Und womit sind eigentlich Bilder von fiktiven Gegenständen ähnlich?" - aus B. Weidenmann, Psychische Prozesse beim Verstehen von Bildern (1988).

Eine Fotografie bildet also Wirklichkeit zweidimensional ab, und dazu kommt noch das zeitliche Element, die Darstellung des Augenblicks, der nicht wiederholbar ist. - Das ist ihr Zweck, und so ist sie ja vor über hundert Jahren entstanden. Wußtest Du, daß die damaligen Künstler (Maler) begannen, ihre Bilder "künstlich" abzuwandeln, neue Sichtweisen zu erproben, weil ihr handwerklicher Broterwerb, die realitätsnahe Darstellung in Gefahr geriet? Das war der Big break, der aus heute verstaubten Historienmalern des 19. Jahrhunderts die Neue Moderne des 20. Jahrhunderts machte.

Was die Fotografie betrifft, so ist sie sicher ihre eigene Kunst und hat ihre Geschichte. Ein Fotograf, der auf sich hält, wird auch heute nicht digital verfremden oder aus seiner Kunst etwas anderes machen wollen als das, was sie ist: Ein Moment der Wirklichkeit, und darin nicht nur abhängig von Fotograf, Ort und Zeit, sondern vor allem: Vom Geschehen selbst, das es künstlerisch darstellt. - Gut, da können wir Georg fragen, er ist Fotograf und digitaler Künstler. Außerdem ist er Mitglied dieses Forums (georghue), hat aber länger nicht vorbeigesehen. Vielleicht hat er grad Lust und Zeit, ich mail ihn mal an.

Die Fotografie (oder das eigentliche Fotografieren) selbst ist als Vorgang grundsätzlich verschieden von digitaler Bildkunst, die meist zeitlich und örtlich völlig getrennt von jeder Szenerie erschaffen wird, und die nicht abbildet, sondern neu bildet. - Wenn sie ein Foto verwendet, dann entsteht ein digitales Kunstwerk, dessen Druckdarstellung dem Ursprungsfoto "ähnlich" ist, d.h. der bereits getätigten Abbildung: dem Foto als nem Stück Papier, nicht dem Baum! - Deshalb möchte ich den Begriff "Digitale Kunst" deutlich abgrenzen von digitaler Fotografie, die sich als Fortentwicklung der Fotografie nach wie vor mit der Wirklichkeit und ihrer zweidimensionalen Abbildung befaßt.

In digitaler Kunst spielen wir immer mit Wirklichkeiten, sie sind variabel und werden per Mausklick variiert. Ein digitales Kunstwerk ist, wiederum anders als die Fotografie, in keiner Weise realitätsnah. Es schafft selbst neue, fiktive Realitäten, und insofern kann ich die schließende Frage von oben (womit sind eigentlich Bilder von fiktiven Gegenständen ähnlich) nur so beantworten: den Gedanken des Künstlers. Und sonst gar nichts.

doch, Keas, da ist er wieder: der Gedanke als zentrales Item digitaler Kunst. Ein digitales Kunstwerk als solches (also nach der Def) ist von nichts anderem abhängig. Weder braucht man das richtige Licht (wie ein Fotograf) noch müssen die Eigenarten künstlerischer Mal- und Zeichentechniken beachtet werden. Der Prozeß selbst ist in weiten Grenzen reversibel und versionierbar. Für den kreativen Prozeß selbst sind nicht mal besondere IT-Fähigkeiten vonnöten, sondern es zählt ausschließlich das eigene Sehen bzw. Wollen.

Mich führt das zu einem weiteren wichtigen Punkt, das ist die Frage nach dem Ergebnis dieses Prozesses. - Digitale Kunstwerke als solche (Def) wären ja immateriell, prinzipiell unsterblich und jederzeit modifizierbar. Insofern ist es der Künstler, der diesen einen Punkt bestimmt, an dem er sagt: das ist mein Bild zu diesem Thema, und es ist meine augenblicklich letzte und gültige Aussage. - Das geschieht genau dann, wenn ein Digitales Kunstwerk ausgegeben (gedruckt) bzw. aufgeführt wird, weil dann eine Transition stattfindet, und etwas Endliches entsteht. Ich weiß schon, warum ich mich in die Drucktechnik gefuchst hab. Und meine Kunden wissen es mittlerweile auch. Es erfüllt mich jedesmal mit Stolz und Freude, ein digitales Kunstwerk in die Wirklichkeit zu holen.

aber zurück zum Thema: Fotografie, auch digitale, auch digital verfremdete ist je nach Zielsetzung Kunst oder auch nicht, jedoch nicht automatisch Digitale Kunst. Soviel ist sicher. Ist nicht mal mit dieser verwandt, sondern eher entgegengesetzt tätig: Wo ein Fotograf die Szenerie betrachtet bzw. im besten Fall vorher stellen kann, arbeitet Digitale Kunst mit vielen Objekten, möglicherweise auch Fotografien, als Grundstock für das eigene Schaffen, das losgelöst von jeder Realität das Empfinden des Künstlers, sprich seine Gedanken visuell, auditiv usw. ausdrückt.

Tja, da kann ich dir also nicht zustimmen, im Bezug auf die menschlichen Sinne. In digitaler Kunst ist ein Ausdruck, sprich ein wirklich gedrucktes Bild, so etwas wie ein Schatten des digitalen Kunstwerks, um es für die menschlichen Sinne begreifbar zu machen. Also eigentlich ein Simulacrum, aber nicht das Ding an sich. Der Ausdruck "Schatten" stammt übrigens nicht ganz von mir, sondern aus dem Umfeld Dr. Schetsche. Er hat mir gerade einige wertvolle Links zur Verfügung gestellt, die ich im Forum im Raum "Links" nachher einstelle.

wie ich überhaupt, hm, in Vorbereitung eines Digitalen Manifests (na, wenns denn sein soll) einfach mal dazu aufrufen möchte, jeden Link einfach in diesen Raum "Links" unsortiert einzustellen, der sich im Netz zu unseren Gedanken hier findet. Ich glaube daß wir erst einmal unsere Hausaufgaben machen könnten [;)] sonst könnt es uns etwa so ergehen wie damals: =Hier. Ich denke, du verstehst. - Karin Kuhlmann ist übrigens auch Mitglied dieses Forums (Kuhli), aber auch ihr fehlte damals die Zeit für weitere Beschäftigung mit diesem Thema.

ein Phänomen übrigens, dem man öfter begegnet. Und schließlich muß ja irgendwer die Kunst auch machen,von der wir hier reden. - Insofern bin ich dir, @Grille gar ned böse, sondern freue mich auch über ein zartes Gedicht, das erste seit längerer Zeit wieder hier im Forum. -

Keas, es wird ganz sicher ein längerer Run, als wir heute schauen können. Sieh mal, ich muß ja noch auf deine anderen Punkte eingehen, das ist ja sehr interessant. Aber tippen muß man es auch noch, und vorher möglichst denken [:o)] ich bin dran

Grüßle für jetzt. - Jürgen aka Neo

Neo

Zitat:
Original erstellt von: sannshine

ich persönlich habe den meisten erfolg, wenn ich mittlerweile einfach sage, meine bilder seien mit dem computer oder einem computerprogramm erstellt und anschließend gedruckt. das genügt! im darauf folgenden gespräch wird das bild selbst wichtig.
digitale kunst zu beschreiben und zu klassifizieren finde ich ein lohnendes projekt, aber wozu dieser kampf gegen windmühlen? was täte es uns, wenn die welt tatsächlich noch nicht bereit wäre für digitale bilder. alles braucht seine zeit. lasst uns doch gemeinsam konstruktiv (weiter) arbeiten.



'Sann, ja natürlich hast du den meisten Erfolg, wenn du das wie oben einfach sagst, und kannst zum Lokalmatador werden (kannte ich beim Scherenschnittverein. Jeder war sein eigener Gott).

Deine Bilder selbst werden dann nur denen wichtig, die nicht mal deine Gedanken nach-, sondern ihre eigenen Gedanken darin wieder-finden. Das ist also sehr spezifisch, und leider wirst du darüber halt auch nur Aussagen wie "gefällt mir" oder "gefällt mir nicht" ernten. Eine Differenzierung, ein Vergleich, ein Nachvollziehen künstlerischer Entwicklungen über die Zeit werden dabei ausgeklammert. Davon lebt aber genau der Kunstmarkt, und der ist ja nun kein reines Akademikum, sondern sehr real. Ich möchte vielleicht irgendwann im Alter in einem ersten Haus ausstellen! Und nicht nur immer Bilder für die Welt ausstreuen und die digitale Diaspora spielen. -

Hm, und wenn es keiner macht, so ein Künstlerverzeichnis, eine Linksammlung dazu, Sekundärliteratur, Abgrenzungen, Beschreibungen alles was man halt so braucht, dann muß ich es halt anfangen und sehen, wer mitmacht und wie es weitergeht. Wiki und ODP sind Enyklopädie und Verzeichnis, aber selbst keine Erzeuger von Daten und Fakten. - Die Projekte, die ich in der digitalen Kunst seither gesehen habe, sind irgendwie gestockt habe ich den Eindruck. Da ist viel von Kollaboration die Rede, aber wo findet sie aktuell und JETZT statt? Wo ist das nächste Saptakam (so war's doch angelegt), die nächste "Rohrzange" etc. wenn wir nicht z.B. eine machen? Oder eben was anderes, von mir aus.

he, ich bin ja zu allen Schandtaten bereit, Sannshine. Das ganze Forum hier ist überhaupt noch nicht ausgereizt, hat so viele Bereiche in denen vieles brach liegt und wo man misten und aktualisieren müßte.
He, es steht das ganze Forum zur Verfügung, für jeden digitalen Zweck. Und für Bildergalerien, digitale Shows usw. auch das neue Portal, transagens da wird es doch wohl möglich sein, hier genau die Gedanken, die ich für mich brauche um u.a. meine eigene Kunst zu verstehen zu diskutieren [}:)]

oh wie ich das satt hab immer wieder auf die Schiene genagelt zu kriegen, "was willste, die Bilder sind doch schön und ich will sie lieber machen statt darüberreden". Ja, macht sie doch und zeigt sie her!!!!

;-) Neo



Neo

...und weiter gehts. Ich bin in Laune - vielleicht weil bald Wochenende ist und ich da fortfahr, ins Reale [8D]

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...Keas, zu deinem Satz "Digitale Bildkunst ist so anders gar nicht, auch abstrakte Pinselbilder bilden nicht ab."

Da hast du recht, das tun sie nicht. - Aber im digitalen Medium werden Schnittflächen sichtbar, zum Beispiel bei mathematischer Kunst hier oder hier. Das sind natürlich keine wirklichen Abstrakta, zugegeben. Diese Künstler arbeiten mit Algorithmen, auf die sie im Sinne der Bildwirkung Einfluß nehmen, und dokumentieren diese durch den Bildtitel. - Trotzdem entstehen sie, ohne reales Vorbild, alleine aus der Schönheit der Zahlen. Gibt es abstrakteres? - Aber ich wär schon gespannt, wie Du deine Digital abstracts siehst. Dieses Thema muß ich ja dir lassen. Bin nur ein (allerdings nicht ganz stiller) Beobachter.

Du schreibst weiter "Also, Kompromisse werden nicht eingegangen. Digital bezeichnet für mich ein Genre, zur Unterscheidung von der traditionellen Bildkunst, eine Art „outing“, denn ein genialer Pinselmaler könnte in der Lage sein, der menschlichen Wahrnehmung ein handgemaltes Bild als inkjet-Druck unterzuschieben, und umgekehrt. Die Frage:“ist es Kunst?“ wird davon nicht berührt. Wenn es Kunst ist, muss man sehen, dass es digi ist? Warum? Nur die Aufrichtigkeit des Machers verlangt, es als digi auszuweisen.
Warum macht man es mit dem Computer? Weil man ein Werkzeug für sich entdeckt hat, das die eigene Bilderfahrung erweitert und dem in Pinselführung Ungeübten visuelle Kreativität ermöglicht, die sich durchaus in traditionelle Kategorien einordnen lässt, zum Glück, fussen diese doch auf naturgegebenen Wahrnehmungsmustern, ohne die eine breitere Akzeptanz erst in 100 Jahren (siehe Fotografie als Kunst) zu erwarten wäre."

Wenn digitale Bildkunst ein Genre wäre, hätte man sie längst einsortiert. Genres sind zum Beispiel die Landschaftsmalerei, die Historienmalerei, die nautische, erotische, politische Kunst usw. - also thematisch und nicht stilistisch (wie z.B. impressionistisch, expressionistisch, Op- und Pop-Art...). Es gibt auch die technische Unterscheidung (Öl, Aquarell, Holzschnitt...). - mh, meinst du nicht, daß ein digitaler Künstler nicht Bilder in allen diesen Genres und Richtungen und Techniken "sieht aus als ob" machen könnte? Oh doch. Ich habe auch gar nichts dagegen, daß er das tut. Nur ists in diesem Falle keine Digitale Kunst. Die steht im ODP wohlweislich unterhalb Kultur, auf derselben Ebene wie die ganze Bildende Kunst! Und ich hab's nicht dorthin geschoben. - Leider wird aber ab da nicht mehr nach unten differenziert und das heißt, daß da auch Musikalisches, auch Webprojekte, Netzkunst, virtuelle Galerien landen, und natürlich auch die bekannten Space-Operas. - Darum bin ich ja so bestrebt, endlich einmal so etwas wie eine Ordnung ins Thema zu bringen.

Wenn digitale Bildkunst je ein Ausweis sein soll, daß man sich, genauer ich damit identifizieren kann, dann möchte ich nicht mit Netzkunst, nicht mit Star Trek, aber auch nicht mit der Neuen Moderne, der Grafik oder Illustration, nicht mit Ars Electronica, nicht mit Andy Warhol oder sonstwem verglichen werden, wenn ich meine Bilder mache und die völlig anders sind als alle genannten und überhaupt nicht dazupassen. - Und trotzdem möchte ich nicht alleine und völlig unvergleichbar dastehen, das wäre mir unbefriedigend. - also versuche ich es zweigleisig, auf der einen Seite digitale Künstler selbst anzusprechen und auf der anderen Seite für das Fortkommen der Kunstdiskussion beizutragen. Ob der Spagat gelingt... weiß ich auch nicht. Ich hab auch Bilder ;-))

Seltsam, man weiß es ja doch, wenn Bilder mit dem Computer erstellt und gedruckt sind, spätestens bei der Frage nach dem "Original". - Das gibt es ja gar nicht, es sei denn der Künstler bestimmt es als solches, druckt es und hält sich auch dran. - DA beginnt Aufrichtigkeit. -

Statt einem Original gibt es also nur Abbildungen, was die ganze Sache in die Nähe der Beliebigkeit rückt. - Ein echter Killer für die Akzeptanz des Publikums, zumindest was den Wert betrifft. - Damit müssen wir leben, oder eben limitieren, oder uns über die Bilder selbst differenzieren. - Und das geht eben nur über diese selbst, über das "was drauf ist". - Also darf, soll und muß man diesen Bildern ansehen, daß sie mit dem Computer erstellt sind. Heißt ja nicht, daß man immer Pixel sehen muß. Eher über die typisch-spezifischen Bildthemen, die wir gern noch näher finden und aufzählen können... da lauert auch schon wieder Arbeit, aber die muß sein. Ich mach dazu mal einen neuen Thread auf.

apropos, wenn Du einen eigenen Raum zum Diskutieren deiner Digital abstracts haben möchtest, richte ich ihn gerne ein. - Zu guter Letzt meinst du

"Ja, digitale Bildkunst ist Darstellende Kunst mit anderen Mitteln, ohne intellektuellen Über- oder Unterbau (von wegen Gedanke und Realisierung). Für mich ist das differenzierende Merkmal Digitaler Bildkunst, dass das Original virtuell ist und seine Repräsentation nur dadurch zum Unikat wird, dass das Original vernichtet wird. Hier distanziere ich mich auch von den Webisten, die in der Massenhaftigkeit des Netzwerks die Kunst verflachen."

"Die" Webists gibt es in dieser Form gar nicht. Es ist ein internationales Projekt, dem viele Künstler beigetreten sind. Es sind wenige, die daran konkret im Sinne einer Bewegung arbeiten. - Die Qualität des Angebotenen schwankt daher stark. Trotzdem ist es grundsätzlich ein möglicher Weg, digitale Kunst zu popularisieren. - Was dringend nötig ist.

Eines Tages will ich nämlich gar nicht gefragt werden, wie ich denn "dieses Bild gemacht" habe, weil es ja völlig klar und bekannt ist. Weil es Digitale Kunst ist, kann ja ein Blinder sehen, oder? - Deshalb.

Grüßle @alle
Neo


grille

hmmm,

vielleicht sollte ich mal sagen, wie meine kunst entsteht, die digitale eingeschlossen - im verlauf von schamanischen reisen. in diesen zeitlosen augenblicken ist nicht mehr viel von denken da, oder anders: denken und fühlen fallen in einem punkt der wahrnehmung zusammen. was dabei entsteht ist eine andere form der wirklichkeit, eine die sich oft außerhalb der gängigen parameter befindet.

vielleicht liegt mir deswegen das zerfieseln in einzelne kriterien nicht.
ich kriege halt in meinem atelier öfter mit, wie die leute es irgendwie kaum glauben können und dann manchmal fast in die gerahmten ausdrucke reinkriechen ...

einmal stellte ich bild&text von fliegenpilz in einem forum ein und erhielt wenige tage später eine mail von jemandem, der dort nicht schreibt sondern lediglich liest. die dame war wie verzaubert. sie schrieb: das bild riecht wie fliegenpilz, fühlt sich an wie fliegenpilz, klingt wie fliegenpilz - das ist eindeutig fliegenpilz. eine synästhetin (ist es richtig geschrieben?) hatte mir rückmeldung gegeben.

ich selbst mach kunst am compi, weil da für mich der größte lustgewinn liegt. per hand kann ich zwar auch, aber das isses einfach nicht für mich

have a nice day
grille

Sylvus

als ich vor jahren meine schiffe herzeigte, war mein besucher ganz unruhig. ich hatte sie schon lange im Internet und er hatte sie sich zuhause besehen. jetzt wußte er den titel nicht mehr. es war ein ganz bestimmtes. die bilder kamen und gingen auf dem schirm, die atmosphäre war entspannt. Trotzdem bemerkte ich zunehmend seine Anspannung. "nein, nein" murmelte er leise wie zu sich. dann endlich, ein langer langer blick und ein leuchten ging über sein gesicht: "Ja, das ist mein Schiff." war es wie ein seufzer.

hab ich ihm in meinen gedanken gewidmet. es paßte auch. den Magellan aus 2002.

Magellan


es war für mich, als ob ich etwas vor dem inneren auge gesehen und dargestellt hätte, was wir beide kannten. H.P. Lovecraft hat in seinen Traumreisen in unbekannte Kadath von erfahrenen Reisenden gesprochen, die einander lächelnd zunicken.

war ein schöner moment für mich. ich glaube schon, daß das besonders mit digitaler kunst möglich ist. irgendwann möchte ich ein solches bild mit einem lieben menschen zusammen machen.

keas

Hallo Neo, zu Deinem Beitrag 08.06.2006-23:32:25

Ich weiss garnicht, was die ersten Absätze wissengetränkter Vorrede hier sollen, denn ich habe die Fotografie nur herangezogen, um zu sagen, dass genau so, wie sie Realitäten bearbeitet(Dunkelkammer)
und als Kunst anerkannt wird, es auch die für mich zur digitalen Bildkunst zählende Bilddatei-Bearbeitung werden sollte. Da Du später zu dem gleichen Ergebnis kommst, sollten wir das Thema nun bitte abhaken.
Ich komme daher auf „den Gedanken des Künstlers“ zurück und sonst garnichts. Das „entstehende Endliche“ ist das einzig Wahrnehmbare und nicht der Gedanke. Ich wehre mich dagegen, den Gedanken als apriori zum digitalen Bildkunstwerk zu verlangen. Manche Künstler haben das Ziel (das Werk) schon vor ihrem inneren Auge, wenn die Leinwand noch leer ist, andere haben eine Empfindung von etwas Gültigem im Moment der Wahrnehmung auf dem Bildschirm und das ist nun mal kein Schatten und schon garnicht, wenn aus dem empfunden Gültigem, in Zusammenarbeit mit dem Drucker, etwas real Endgültiges geworden ist. Hier müssten Du und Dr. Schetsche differenzieren zwischen „Digitaler Bildkunst zum an die Wand hängen“ und netart u.dgl.
Mit freundlichen Grüßen
Keas
PS. Eine Stellungnahme zu Deinem Beitrag 08.06.2006-1:43:53 später


keas

Hallo Neo, ich hab mal wieder tief Luft geholt und kommentiere Deinen Beitrag 08.06.2006-1:43:53
Wenn Du weiter oben digitale Bildkunst nicht zu den Bildenden Künsten zählen wolltest, weil sie nicht darstellt, dann hast Du über die Abstracta den Gegenbeweis. Fraktale werden erst schön durch die naturgegebenen Wahrnehmungsmuster des Menschen. Algorithmen oder andere mathematische Formeln sind Zahlenkombinationen und die haben mit Schönheit im Sinne der Kunst nichts zu tun, genausowenig, wie die Abfolge von null und eins in der Bilddatei schön sein kann. Und selbst die Fraktale belegen nicht Deinen weiteren Anspruch, „das man sehen kann, das es digi ist“, denn mein hypothetischer genialer Pinselmaler könnte sie auch. Denk doch nur mal an die Pinselmaler, deren Bild von einem Foto nur durch genaues Hinsehen zu unterscheiden ist.
Richtig, Digitale Bildkunst ist kein Genre. Die laxe Wortwahl kommt aus der frz. Alltagssprache:“c’est un genre de..“, was heisst: „ eine Art von…“. Und, in der Tat, digi kann alle Genres, Stile und Techniken. Wieso soll Bilddatei-Bearbeitung deswegen nicht Kunst sein können, Bildende Kunst mit anderen Mitteln, und selbst wenn nicht alles so Entstandene Kunst ist, so ist es mit Sicherheit Kultur, entspringt es doch dem menschlichen Geist.

Überraschend, dass die Frage nach einem „Original“ überhaupt für Dich existiert? Sagtest Du nicht: das sieht man doch?
Der Künstler kann einen Ausdruck auch nicht als „Original“ bestimmen, denn das ist virtuell. Allenfalls kann es ein
„Unikat“ sein, wenn er sich denn daran hält und dann ist Schluss mit der Beliebigkeit.. Die deutsche Sprache besitzt mit dieser Bezeichnung einen Vorteil gegenüber dem Englischen und Französischen, die diesen einprägsamen Begriff umschreiben müssen. Ich würde ihn gern in einem „Manifest“ wiederfinden.
Dein „ also darf soll und muss..“ ist, was das Muss angeht, leider eine Wiederholung eines Postulats, dass ich solange glaube, widerlegt zu haben, bis Du rationelle Gegenargumente lieferst. Bis dahin solltest Du das Muss
fallen lassen, denn sonst wird dieser Dialog steril.
Die wirklich allumfassenden Möglichkeiten der Digitalen Bildkunst auf „ typisch-spezifische Bildthemen“ beschränken zu wollen, erscheint mir absurd. Akzeptanz dessen „was drauf ist“ kannst Du nur erreichen durch
Aufklärung von der Art: wenn digi drin ist, muss auch digi draufstehen, wie bei den Fraktalen und ich möchte bitte trotzdem gefragt werden, wie ich denn das Bild gemacht habe.
oOo
Meine Äusserung zu den Webisten möchte ich insofern ergänzen, dass ich mit der Verflachung nur die der Digitalen Bildkunst gemeint habe.
Mit freundlichen Grüßen
Keas


Neo

Schön, dich zu sehen ;-) und ein schönes Bild.

Wir sind sicher in einigem anderer Meinung, aber dafür reden wir ja miteinander und müssen nicht alles dingfest machen... gedanklich war ich wohl eher dabei, Unterschiede als Gemeinsamkeiten digitaler zu anderweitig erstellter Kunst festzustellen, damit ein Manifest überhaupt einen leisen Sinn macht. - Insofern sind meine dogmatischen Sätze oben der Ausdruck eines inneren Ringens, und dafür bitte ich um Verzeihung...

Was die Zahlen betrifft, so sind sie mir mehr als eine Grundlage der Computerkunst, und Algorithmen sind nicht nur dann schön, wenn sie ein leuchtendes Fraktal ergeben. Manche Formeln sind in sich von einer spürbaren Eleganz, die ins Philosophische zieht, und dies darzustellen, ist auch eine Kunstform. Die allerdings nicht auf den Computer beschränkt bleibt. Was das Malen versus Drucken betrifft, ich geb dir recht was Original und Unikat betrifft, und das ist auch wichtig. Allerdings brauchen wir denke ich, nicht immer Beispiele heranziehen, die wir leichthals finden, wie eine Bildaussage in einer oder einer anderen Technik genauso dargestellt werden kann. Als Kulturfrage ist das tatsächlich das gleiche. Der Reiz digitaler Kunst liegt trotzdem in dem, was man darin an Typischem sehen kann, so wie der Reiz eines gemalten Bildes unter anderem auch in seiner Maltechnik bestehen kann und darin typisch wäre.

Umformuliert würde so aus der Eingangsfrage Was ist Digitale Kunst? diese: Was ist typisch für digitale Kunst. Und da könnten wir unter Umständen weiterkommen. "Anything goes" würde ich sagen, ist bereits eine ihrer besonderen Eigenschaften ;-) und vielleicht könnten wir einmal weiter so, positiv formulieren.

Tatsächlich ist in den Sätzen Schetsches einiges von dem enthalten, was mir und anderen seit einigen Jahren sozusagen vor der Seele steht, ohne es genau ausdrücken zu können. Irgendetwas, einiges ist anders als früher, als ich selbst Bilder malte. Oder als ich fotografierte. Es hat viel mit dieser Freiheit zu tun, darzustellen was ich möchte, und der Zauberlehrling macht's. Der Ausdruck eines Cyborgs mit einem menschlichen und einem technischen Part scheint mir überlegenswert, da ein Kopf nicht ohne Körper existieren kann. Malen selbst, mit Händen tu ich ja nicht, oder? Die Synästhesie spielt auch mit rein, ja. Vielleicht. Hm. Aber wie?

Da war das mit der Darstellung von Gedanken, siehe oben. Ich glaube, daß auch das eine besondere Eigenschaft digitaler Kunst ist, oder muß ich vorsichtiger formulieren, deren Stärke? Wie steht das Abstrakte dazu? Mit solchen und ähnlichen Ideen lebe ich gerade durch die Tage. Später mehr. Vielleicht wird es diese Zeit auch einige thematische Umsortierung hier im Forum geben, es drängt sich manches an Neuordnung auf und ist viel zusammengekommen. Also bitte nicht wundern, falls sich das Forum ein neueres Kleid gibt. Digital ist alles möglich [:)]

Gruß, Neo

keas

Lieber Neo, danke für Deinen freundlichen Kommentar meiner bildlichen Erscheinung.
Bevor ich zu dem zurückkomme, was uns vielleicht weiterbringt, kann ich es einfach nicht lassen, an Deiner Sicht der Mathematik als Kunstform herumzunörgeln. Damit Fraktale jemanden ins Philosophische (das Un-Endliche) ziehen können, müssen sie entweder für den Nicht-Mathematiker als Bild reell vorliegen und können dann Kunst sein, oder sind, für den Mathematiker, Anstoss zum philosophischen Denken und Gedanken sind keine Kunst—siehe oben. Wie, um alles in der Welt, kannst Du die Formel der quadratischen Iteration: x(n+1) = x(n)² + a, ein Fraktal, als schön im Sinne der Bildkunst hinstellen wollen?
Welchen Weg könnten wir gemeinsam weitergehen? Weiter oben hattest Du, als „dringend nötig“, angesprochen, digitale Kunst zu „popularisieren“. Digitale Bildkunst aus der Schmuddelecke „Reproduktion“ zu holen, in die sie der Kunstbetrieb noch stellt, ist mein Hauptanliegen. Digitale Bildkunst einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, geht nur mit Hilfe der Galerien und allgemein der Medien. Jeder von uns Machern hat seine eigenen Webseite, ohne damit Breitenwirkung erzielen zu können. Das „breitere“ und sogar das „interessierte Publikum“ geht nicht im „Web“ nach Bildern suchen, Galerien scheinen mir der Schlüssel zu sein. Wie kann man da als „Gruppe“ auf sich aufmerksam machen?
Wäre folgendes sinnvoll ?:
-Macher in verschiedenen Gegenden Deutschlands, mit Galeriekontakten, organisieren Gemeinschaftsausstellungen Gleichgesinnter und laden dazu Galerien und über diese, die Presse ein.-

Ich bin eher skeptisch, ist doch selbst in diesem Forum die Zahl der Mitwirkenden nicht wirklich über 2 hinausgekommen. Solange sich jeder zu seinen eigenen Musen zurückzieht, geschieht nichts.
Mehr Bewegung zur „Bewegung“, bitte.
Wie wenig Bedeutung die digitalen Bildermacher noch haben, zeigt sich an einer Stelle, an der sie eigentlich mehr Aufmerksamkeit erwarten könnten, der Firma EPSON. Hier sollte eigentlich eine Interdependenz bestehen. Dennoch ist in einer sehr aufwendigen Brochüre von Epson-France zur Einführung des Labels „Digigraphie“ nur von Reproduktionen die Rede, kein Wort von originaler digitaler Bildkunst! Die Brochure wendet sich vielmehr ausdrücklich an Pinselkünstler und Museen um deren Werke zu re-produzieren. Es soll auch eine hauseigene Galerie im Werden sein. Wird man dort auch nur Reproduktionen von Pinselkünstlern sehen?
Verehrte MitMacher es wird höchste Zeit, Flagge (digital) zu zeigen!
oOo
Nun noch kurz zu Deinem freundlichen Angebot mir bei Dir einen Raum zum diskutieren meiner digital abstracts einzurichten. Die Betrachtung des eigenen Nabels macht sowieso schon jeder auf seiner Webseite,
ich möchte mehr die digitale Bildkunst ins Licht rücken. Daher im Augenblick: danke nein, danke.

Mit freundlichen Grüßen
Keas



fluuu

Zitat:
Original erstellt von: keas

...Damit Fraktale jemanden ins Philosophische (das Un-Endliche) ziehen können, müssen sie entweder für den Nicht-Mathematiker als Bild reell vorliegen und können dann Kunst sein, oder sind, für den Mathematiker, Anstoss zum philosophischen Denken und Gedanken sind keine Kunst—siehe oben. Wie, um alles in der Welt, kannst Du die Formel der quadratischen Iteration: x(n+1) = x(n)² + a, ein Fraktal, als schön im Sinne der Bildkunst hinstellen wollen?...



Hallo miteinander,

möchte mich hier nun mal zu den Fraktalen äußern in Verbindung mit der digitalen Kunst bzw. Bildkunst.
Diese Fraktale sind auf jeden Fall faszinierend aber zur Kunst gehören sie meiner Meinung nach nicht.
Soweit mein Standpunkt vorab.
Fraktale werden durch mathematische Formeln errechnet und lassen sich durch Programme, die diese
Rechenoperationen ausführen, generieren. Das Ergebnis ist für das menschliche Auge und Gehirn verblüffend,
faszinierend und überwältigend, jedoch berühren, unter die Haut, das Gemüt anregend ist es nicht.
Es steckt im Vorgang des Generierens kein künstlerischer Prozess, es gibt keinen schöpferischen Akt, es gibt
nur ein Suchen und Finden in einer unendlichen Reihe von Möglichkeiten aber die Möglichkeiten, auch wenn sie
unendlich erscheinen, sind fest vorgegeben.
Es sollten uns diese verblüffenden Bildermuster nicht darüber hinwegtäuschen, dass es keine menschlichen,
authentischen Gefühle sind die dargestellt werden, sondern die Illustration mathematischer Formeln.
Formeln die jedoch niemals das Gemüt, die Psyche, Gefühl und Gespür und andere typisch menschliche Eigenschaften
anschaulich machen können, das kann nur der Mensch selber in einem kreativ/schöpferischen Akt durch das
Zusammenspiel aller Sinne, Neigungen und Stimmungen.

Neben den Fraktalprogrammen gibt es noch andere Programme mit denen sich digitale Bilder generieren lassen,
auf sie alle trifft das Selbe oben genannte zu.
Was erwehnenswert ist, sind die Programmierer solcher Programme, diese Fähigkeit kann durchaus einen
schöpferischen Charakter haben und die Erfinder und Entwickler von Programmen zum Bilder generieren sind
in ihrem Fach Künstler aber bildende Künstler wie die Schöpfer der digitalen Bildkunst sind sie nicht, genauso
wenig wie die Anwender dieser Programme, mit denen sich Bilder generieren lassen.

Das Wesen der digitalen Bildkunst liegt, wie alle anderen Kunstarten auch, im kreativ/schöpferischen Prozess
des Menschen selbst und lässt sich technisch nicht imitieren.

Ich habe bisher nur zwei Fraktalbilder in mein Werk aufgenommen, auch um den Unterschied zu den digital
gemalten Photopaintings anschaulich zu machen und die Ausstellungsbesucher erkennen ihn.
Hier die Photopaintings [url]http://www.photopainting.de[/url]

gruß fluuu

keas

Guten Tag, Abend, Morgen u. dgl. allerseits,
fluuu’s Beitrag ist sehr hilfreich in diesem Gedankenaustausch, stellt er doch eine Betrachtungsweise von „Kunst oder nicht-Kunst“ aus dem ausschliesslichen Blickwinkel des Machers dar, mit der Neo „natürlich“ einverstanden ist und die ich respektiere, die ich aber für nur hinreichend halte. Meine Sichtweise stellt dem eine zur Kunstwerdung notwendige Beziehung zwischen Macher und Betrachter gegenüber.: von Bedeutung ist nur, was das Werk im Betrachter auslöst, nicht was der Macher hineingelegt hat. Somit ist die Wertung „Kunst oder nicht Kunst“ etwas, das sich letztlich dem Macher entzieht. Um nicht als Advokat in eigener Sache zu erscheinen, hätte ich gerne Inga zitiert, die in einem Beitrag zu einem anderen Thema in einem der hiesigen Foren etwas ähnliches gesagt hat, ich habe aber leider den Beitrag nicht wiederfinden können. Vielleicht meldet sie sich mal dazu.
Beim Stöbern nach Inga’s Beitrag bin ich darauf gestossen, das 2003 „wong“ schon mal versucht hat, eine Gemeinschaftsausstellung anzuschieben. Ich bin inzwischen der Meinung, dass soetwas Fachleuten überlassen werden sollte, von wegen „Schuster ….“ und so.
Stattdessen plädiere ich nun für ein gemeinsames Rundschreiben an städtische Kunstvereine, da die schon oft die
Avantgarde unterstützt haben, z.B. Schwitters in Hannover.
Ich würde Neo bitten, sich bei „wong“ zu verwenden, damit die seinerzeit Interessierten vielleicht hier mitmachen und bitte ihn und fluuu, zeitweilig das gemeinsame Interesse an mehr Breitenwirkung für die Pixelmaler über unsere
unterschiedlichen Meinungen zu stellen.
Hoffentlich auf bald und möglichst zahlreich.

Mit freundlichen Grüßen
keas


Neo

habe eingeladen, bin gespannt wer kommt.
Gruß... Neo

Lifestar

Hallöle.... habe gerade (ähhh... etwa vor min. 1 Stunde, solange habe ich bestimmt gebraucht, mich hier durch die Beiträge zu lesen) Deine Mail bekommen. Ich bin teilweise ein wenig verwirrt über manche Aussagen.
Erstens... woran erkennt man digitale Kunst.....??? Für mich ganz einfach... weil sie kein pinselnder Maler der Welt so darstellen könnte!!! Denn.... welcher Maler käme schon auf die Idee ein Bild so zu malen, wie es ein digitaler Künstler darstellt??? Ein digitales Kunstwerk entsteht doch ganz anders als ein Bild von einem Maler mit Pinsel. Der Maler mit Pinsel :-)) hat eine bestimmte Vorstellung wie das Bild aussehen soll und fängt an es so zu gestalten(so geht es mir, wenn ich real mit Pinsel male... (und ich male auch viel in real). Ein digitaler Künstler hat eine Vorstellung von dem Inhalt des Motivs war er ausdrücken möchte, eine Ahnung von dem was es ausdrücken soll. Er fängt mit dem Grundmotiv an und durch einsetzen von Filtern, von Lichteffekten usw. wird er oft von dem Ergebnis überrascht. So entsteht etwas ganz einzigartiges... nämlich ein Kunstwerk, das sich selbst entwickelt... natürlich nur durch die Gedanken/Ideen des Machers. Dadurch entsteht etwas, das man als "Ergebnis" als Maler nicht erhält.
Dann... wie soll ich das verstehen von wegen...Original zerstören??? Zerstören, damit es einzigartig wird und nur so als Kunst angesehen werden kann... soll oder wie??? Ich werd mich hüten, meine Bilder die ich auch als Sicherung auf CD habe nach einmal Drucken zu vernichten... weisen mich doch die verschiedenen Entstehungsphasen eines Bildes als Urheber aus. Das ist nämlich auch noch so eine Geschichte für sich, das Urhebergesetz, gerade wenn man seine Bilder im Netz ausgestellt hat!
Von wegen der Fraktale.... für mich sind diese Bilder auch digitale Kunst, denn so wie ich mit Filtern rumspiele um bestimmt Effekte zu erzielen, werden da halt Zahlenkobinationen oder Formeln für genommen.... wichtig ist doch nur das Ergebnis! Und von wegen: nicht mit der menschlichen Seele erstellt, sondern rein mathematisch,
klar mathematisch... aber wer will mir sagen das ich beim Betrachten eines solchen Bildes meine Gefühle abstellen soll??? Ich finde einige von diesen Bildern unheimlich aufregend und spannend. Wenn mich also beim Betrachten eines Bildes etwas erreicht, ich etwas fühle, empfinde... soll das dann nicht künstlerisch sein, nur weil es mathematisch erstellt wurde??? Das kann ich nicht nachvollziehen. Es kommt doch nicht darauf an... wie dieses Kunstwerk gemacht wurde sondern was es beim Betrachten in mir "erweckt", mich immer wieder "zwingt" hinzuschauen um mich damit auseinanderzusetzen.... Das macht für mich die Kunst aus!
Eine Antwort auf die Frage: wie kann man digitale Künstler in die Kunstwelt etablieren..... ganz offiziell diese Kunst anerkennen... ich denke das geht wirklich wohl nur über den Weg der Galerien.... und das ist wohl ein schwerer Start.... noch immer... weil noch immer von den "Galeristen" verpöhnt... ist ja keine wirkliche "handgemachte" Kunst... Ich habe jedenfalls die Erfahrung so gemacht. Wenn ich meine Bilder einem Galeristen gezeigt hab... dann hiess es oft ja ist wirklich "superschön", "gelungen" oder auch "einzigartig", aber keiner hatte den Mut wirklich eine Ausstellung damit zu machen.... weil..... ist ja keine "echte" Kunst!
Der Punkt ist nur.... warum sind dann soviele Menschen von meinen Bildern begeistert und würden manchmal am liebsten "alle" haben wollen?? Das, denke ich, ist noch ein langer Weg, das diese Art der Kunst wirklich offiziell wird! Vielleicht werden die Galeristen auch nur dazu bewegt, eine Ausstellung zu machen, wenn das von den Liebhabern unserer Bilder gefordert wird? Ich weiss es nicht.....
Sollte ich hier etwas nicht richtig verstanden haben... bitte ich es mir nachzusehen.... es ist immerhin schon wieder 2.35 Uhr und ich hab nen ziemlich langen, Kinderreichen Haushaltstag hinter mir... wo mir zum Überfluss keine Zeit mehr zum "Erschaffen" eines neuen Bildes blieb.... Daher sag ich nu erstmal ... cu... und ich schau bestimmt wieder rein! Habt ein Frohes Schaffen.... LG Life....

keas

Hallo Lifestar

…………und dann auch noch die Hitze! Bewundernswert, dass Du dennoch die Zeit gefunden hast.
Hier ein Tipp zur Bildsicherung. Was Du ins Internet stellst, kannst Du mit „Digimarc“ http://www.digimarc.com/mypicturemarc/?noupdate schützen; für Erstdrucke und limitierte Auflagen
gibt es holographische Zertifikate bei Fa. Hahnemühle.
Für Galeristen und Sammler ist verständlicherweise Voraussetzung, dass das Bild ein Unikat oder
ein identifizierbares Exemplar einer nummerierten, begrenzten Auflage ist. Daher die Notwendigkeit, die Bilddatei nach dem Erstdruck gegebenenfalls zu vernichten, auch Deine Back-up CD’s, alles! Nur so kannst
Du das Reproduktionsimage ausmerzen.
Mit freundlichen Grüßen, keas


fluuu

Zitat:
Original erstellt von: Lifestar
Von wegen der Fraktale.... für mich sind diese Bilder auch digitale Kunst, denn so wie ich mit Filtern rumspiele um bestimmt Effekte zu erzielen, werden da halt Zahlenkobinationen oder Formeln für genommen.... wichtig ist doch nur das Ergebnis! Und von wegen: nicht mit der menschlichen Seele erstellt, sondern rein mathematisch,
klar mathematisch... aber wer will mir sagen das ich beim Betrachten eines solchen Bildes meine Gefühle abstellen soll??? Ich finde einige von diesen Bildern unheimlich aufregend und spannend. Wenn mich also beim Betrachten eines Bildes etwas erreicht, ich etwas fühle, empfinde... soll das dann nicht künstlerisch sein, nur weil es mathematisch erstellt wurde??? Das kann ich nicht nachvollziehen. Es kommt doch nicht darauf an... wie dieses Kunstwerk gemacht wurde sondern was es beim Betrachten in mir "erweckt", mich immer wieder "zwingt" hinzuschauen um mich damit auseinanderzusetzen.... Das macht für mich die Kunst aus!



Hallo,

das finde ich interessant, dass mehrfach auftaucht, dass nicht wichtig ist wie ein Bildwerk entsteht, welchen Prozess
der Schöpfer dabei durchlebt hat, sondern einfach nur welche Wirkung es auf den Betrachter hat. Es ist also möglich
jedes x-beliebige Bild von einem Programm generieren zu lassen, wenn der Effekt den Betrachter beeindruckt so ist es
o.k. Das heißt dann nicht die Botschaft, der Inhalt, die Aussage eines Bildes vom Kreativen hineingearbeitet ist
entscheidend für ein Kunstwerk, sondern wie sehr der Betrachter verblüfft, überrascht, oberflächlich berührt ist.
Kurz gesagt, der beste Bluff ist das größte Werk. Gerade in der digitalen Kunst, wo menschliche Kreativität und
maschinelle Effekthascherei so dicht beieinander liegen wundern mich solche Ansichten. Dann ist doch ein Vorurteil
gegenüber der digitalen Kunst kein Wunder, ja geradezu notwendig für die Menschen die sich mit authentischer vom
Menschen für den Menschen entworfenen Werken auseinandersetzen wollen. Es sind hoffentlich nur wenige, die sich
von simpler Effekthascherei in der digitalen Bildentstehung beeindrucken lassen, Fraktale gehören für mich dazu. Was
anderes ist es wenn es um hübsche Deko fürs Wohnzimmer geht, da können solche generierten Muster ihren Zweck
erfüllen, da gibt es keine Aussage, einfach dekorativ, wie Tapetenmuster. Ist dann nicht Kunst sondern Design, auch
ein wichtiger Bestandteil im Leben. Für mich ist nach wie vor der durchlebte Prozess des Künstlers aus dem er sein
Werk entstehen lässt, ein entscheidender Faktor für die Qualität der Arbeit, auch und besonders in der digitalen Kunst. Die konventionellen Techniken sind überliefert und als klassiker anerkannt über viele hundert Jahre, da tut sich
die moderne Kunst in der Akzeptanz der Bevölkerung immer noch schwer, die digitale Kunst ist so neu und bedient
sich der allermodernsten technischen Arbeitsmittel, das ist für viele noch viel suspekter. Wenn sich dann aber noch
rausstellt, dass die digitale Kunst nur blufft und auch garnichts anderes will, werden sich die Menschen nicht nur zu
Recht sondern hoffentlich abwenden. Nun trifft das nur auf wenige zu die Fraktale als ihre Kunst verkaufen, viele
digitale Künstler zerbrechen sich den Kopf, das Gemüt und das Gespühr wie sie ihre Aussage in bester Qualität und
so gut sie können für den Betrachter veröffentlichen können, es ist ein harter Prozess, daran führt kein Weg vorbei,
so ist es überall in der Kunst, auch in der digitalen. Aber darin liegt auch gerade das Befriedigende wenn es geschaft
und beweltigt ist...

gruß fluuu


keas

Hallo ihr Pixelkünstler
[xx(]Seufz, da stehen wir nun an gegenüberliegenden Ufern des ewigen Flusses Kunst. Eine Brücke ist nicht in Sicht und würde auch nicht von allen genutzt werden.
Die, die das nächste Ziel, weiter unten am Fluss, das da heisst „grössere Akzeptanz digitaler Bildkunst“, gemeinsam erreichen wollen, mögen sich auf einer neutralen Insel in der Flussmitte einfinden und am Bau eines Flosses, genannt „Rundschreiben an städtische Kunstvereine „, mithelfen, in dem Bewusstsein, dass wir unseren Konflikt nicht alleine lösen können, das Zuwerfen weiterer Positionspapiere uns aber dem Ziel,s.o., nicht näher bringt.
MfG
keas


grille

*kopfkratz*

ich versteh mich einfach als künstler. bilder & texte.
basta
ich mach die bilder deswegen am compi, weil es für mich da am meisten spaß und freude und zufriedenheit gibt.
basta.

auf weiterfieselnde diskussionen lasse ich mich im atelier überhaupt nicht ein. sowas zementiert bloß das linkshirrn , das in heutiger zeit auf kosten des rechtshirn eh schon ins unendlich groteske aufgebläht ist..

grille

fluuu

Basta ist immer gut... das fördert die Diskussion so gut. (Ironie)
Basta soll wohl sagen, das ist das letzte Wort, darauf darf keiner etwas erwidern oder gar wiedersprechen.
Bloß gut, dass andere extrovertiert genug sind, dieses 'Basta' nicht all zu wörtlich zu nehmen, denn dann
wäre die Kommunikation beendet. Jedoch wollen wir sie beenden, wir leben doch noch weiter, wir vielen die sich mit
digitaler Kunst befassen. Ja, es sind viele, habe schon sehr viele über das Netz getroffen und dann teilweise
einen interessanten e-Mail-Kontakt gepflegt. Also, so unbekannt und unbeachtet ist die digitale Kunst gar nicht,
sie ist nur noch so neu, dass sie nicht zu den Klassikern zählt.
Ein Thema darüber zu reden und sich aus zu tauschen ist es auf jeden Fall, denn das Problem ist, wie bei allen
neuen Dingen, es stößt erst einmal in der Bevölkerung auf Skepsis aber wer genauer hinschaut ist oft überrascht,
beeindruckt und angetan. Es ist also nicht die Kunsttechnik als solche und die Resultate die fragwürdig erscheinen,
sondern es ist der moderne Begriff 'Digitale Kunst' mit dem viele nicht umgehen können. Vor allem auch weil
womöglich die Begriffe 'Digital' und 'Kunst' nicht in unmittelbaren Zusammenhang gebracht werden können. Viele
meinen vielleicht das schließt sich einander aus. Digital ist technisch, synthetisch, mathematisch, ja vielleicht
sogar unmenschlich, weil unbeseelt und Kunst dagegen ist lebendig, gedachtes, gefühltes, so menschlich und vor
allem sich immer an die Natur anlehnend.
Beides zusammengenommen, die Mischung davon, macht die digitale Kunst aus und das ist so spannend...

gruß fluuu

grille

>>> das fördert die Diskussion so gut. (Ironie)

nicht ganz so.
(außerdem ziehe ich gespräche den diskussionen vor)
denn es gibt bereiche, die lassen sich halt ganz einfach NICHT in worte kleiden,
über die intuition sind derlei dinge zwar durchaus rüberzubringen, der verstand aber hängt sich nicht selten allein bei dem versuch schon auf ... *smile*

grille

fluuu

hi grille,

habe mir Deine umfangreiche Website angeschaut, sooooooo viel Material, da kann ich garkein Detail hervorheben.
Noch zu 'nicht in Worte fassen', 'Intuition', 'in Bildern sehen' usw. das ist alles für die kreative Bildarbeit gut.
Dachte nur wer am PC arbeitet weiß auch, dass ein Internetforum wie dieses eben einzig und allein mit Worten
kommuniziert und das ist absolut nichts schlechtes. Viele Menschen haben ihre Gedanken und Gefühle in Worte
gefasst und es sind wunderbare Werke entstanden die heute von einigen wenigen zur Weltliteratur zählen.
Die digitale Bildkunst ist jung, modern und bedeutend, ganz ohne Frage, bin selbst ein praktizierender Anhänger
davon, jedoch der Ausdruck mit Text steht dem in keinster Weise nach, auch wenn nicht jeder alles gleichgut kann,
meinen Respekt und die Hochachtung vor der Literatur bewahre ich mir aber auch als digitaler Bildkünstler.
Natürlich gibt es Sachen die sich schlecht in Worte fassen lassen und wunderbar mit einem Bild rüber zu bringen
sind, nur umgekehrt ist es genauso. O.k. bin auch leichter visuell zu beeindrucken aber das lässt sich klar trennen.
Die digitale Bildkunst geschöpft am Rechner mit Bildbearbeitungsprogrammen auf der einen Seite und das Schreiben
im Forum 'Was ist digitale Kunst?' auf der anderen Seite. Eine wunderbare Ergänzung Bild+Wort.

gruß fluuu

Art Agens

Ich denke ja, die Verbindung Wort+Bild+Musik macht erst den rechten Sinn. - Digital ist ohnehin alles, aber man darf schon sortieren, was wo hingehört.

Gedanken sind mit Worten - hier Geschichten oder Zitaten - am besten auszudrücken. Das bildet die Umgebung für die Bilder, die das ganze prägnanter ausdrücken und sagen was gemeint ist. Der Ton, die Musik ist schließlich das Fühlbare, das was anspricht.

Muß halt ehrlich sein, dann ist es Kunst und gültig. Denke ich.

Gruß, Art

http://artagens.de/music/Songs/lrichie.mp3

keas

Guten was-auch-immer allerseits. Sorry, wenn ich die lyrischen Beiträge mit etwas Prosaischem unterbreche:
Ich bin auf meiner neutralen Insel noch immer ganz allein, da auch Neo, der „deus ex machina“ von artagens, verstummt ist. Vielleicht sollte ich den möglichen Text eines „Rundschreibens“ mal skizzieren, um dadurch, hoffentlich, Interesse zu erwecken:

„ Originale Digitale Bildkunst schafft Werke, die vor 10 Jahren noch undenkbar waren. Im Unterschied zu digitalen Reproduktionen handgemalter Bilder sind sie Unikate oder Exemplare begrenzter nummerierter Ausgaben von Bilddateien, die der Künstler mit dem Komputer direkt erstellt und in Zusammenarbeit mit einem kongenialen Kunstdrucker ausgibt und zwar auf diversen Papieren oder Künstlerleinwand und in den Kategorien Komputermalerei, Bilddatei-Bearbeitung und Fraktale.
Zur Zeit ist diese neue Kunstrichtung in Galerien und Museen noch wenig vertreten und die Künstlergruppe „DIGITALES“ hat sich zum Ziel gesetzt, diese neue Bilderfahrung einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Kunstvereine haben sich seit jeher u.A. dadurch ausgezeichnet, dass sie auch die Avantgarde durch Ausstellungen unterstützt haben. Wir wenden uns daher an Sie, mit der Bitte, die Möglichkeit einer Ausstellung Originaler Digitaler Bildkunst wohlwollend zu prüfen. Um Ihnen einen Eindruck von der Vielfältigkeit und Qualität der Bilder zu geben, finden Sie in der Anlage eine Liste von „DIGITALES“-Künstlern und deren Web-Galerien, die wir Sie bitten, zu besuchen. Darüberhinaus steht Ihnen der Unterzeichnete oder auch jeder der beteiligten Künstler gerne zu einem Gespräch bei Ihnen zur Verfügung.“
[/i]

Ich denke, es müssten sich etwa 20 Leutchen, möglichst weit verstreut, zu einer solchen Gruppe zusammenfinden.
Sollte es dann zu einem Gespräch kommen, sollte die Auswahl von Exponaten dem Kunstverein vorbehalten werden.
Mit freundlichen Grüßen, KEAS.


kuhli

Da der Jürgen mich so lieb darum gebeten hat und auch der Keas der Ansicht war, ich könnte zur Diskussion beitragen, möchte ich mich an dieser Stelle mal einklinken. Es war ein hartes Stück Arbeit, alle Beiträge zu lesen...eigentlich geht es ja darum, zu definieren, was Digitale Kunst und im besonderen Digitale Bildkunst ist.
Ich möchte jedoch zunächst noch mal ganz explizit auf Fluus Bewertung der Fraktal-Kunst (jawoll: Kunst!!!) zurückkommen.

Ich habe mir seine zwei Fraktale angesehen und stimme zu: DAS IST KEINE KUNST! Vor zwei Jahren hatte ich das große Vergnügen, im "inner circle" von Dr. Trotzki (FAME = Fractal Art Museum) mitzuarbeiten, ein Gedanken- und Erfahrungsaustausch der besten Fraktal-Künstler der Welt...und oh boy, das war ein tolles Erlebnis. Alle diese Künstler haben einen eigenen, unverwechselbaren Stil (auf Wunsch nenne ich gerne Namen)! Wer es noch nicht mitgekriegt hat: Ultrafractal funktioniert seit langem wie Photoshop. D.h. man kann eigene Bilder reinholen, mit Layern, Anpassungsmodi und Transparenzen arbeiten. Die "Formel" ist eher Nebensache, die künstlerischen Fähigkeiten und das Können des Einzelnen sind gefragt...Die Mathematische (Fraktal-) Kunst als reinste Form der Computerkunst ist eine Auseinandersetzung mit Farben und (im weiteren Sinne geometrischen) Formen. Dieses Thema ist ja nicht neu in der Kunst. Ich möchte hier nur auf die konstruktivistische Kunst und die Op Art hinweisen.

Hier nur von "Deko-Kunst" zu sprechen, finde ich ziemlich daneben. Wir "Digitalen" sollten eigentlich Seite an Seite für Anerkennung kämpfen. Wie soll das gehen, wenn durch Unwissenheit und subjektive Selbstgefälligkeit ganze Gruppen von vornherein ausgeschlossen werden sollen?

By the way...viele meiner Fraktale covern und illustrieren Schul- und Mathebücher in aller Welt...

Nun zum Keas auf seiner Insel: Ja, die Bewerbung bei einem Kunstverein wäre eine sehr gute Möglichkeit. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass Kunstvereine keine kommerziellen Interessen vertreten, sondern sich als Förderer der Kunst verstehen. Das bedeutet, im Vordergrund steht die Arbeit. Jeder Künstler, der sich bei einem Kunstverein bewirbt muß eine ganz klare Vorstellung von seiner Arbeit und seinen Zielen haben. Eine etwaige Bewerbung könnte z.B. so aussehen:

Verehrte Vorsitzende und Mitglieder des Kunstvereins...........,

Kunstvereine wagen oft das Experiment, noch nicht etablierte Kunst zu zeigen und jenseits kommerzieller Interessen, Freiräume für ungesicherte, zeitnahe künstlerische Positionen einzuräumen. Da zeitgenössische Kunst meist komplexe Fragestellungen aufwirft, kann das Publikum nicht auf gesicherte Kenntnisse und vertraute Sprachregelungen und Erklärungsmuster aufbauen. Dem kann der Kunstverein auf vielfältige Weise begegnen, durch qualifizierte Eröffnung von Ausstellungen und durch kunstkritische Dokumentation und Interpretation unter kunsthistorischen Gesichtspunkten.

Aus diesem Grunde wenden wir uns an Sie, mit der Bitte, die Möglichkeit einer Ausstellung der Künstlergruppe "Digitales", deren Arbeiten ausschließlich am Computer entstanden sind, wohlwollend zu prüfen......
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

einen Hinweis auf die Websites der einzelnen Bewerber als einziges Bewerbungskriterium halte ich für fatal. Sei mir nicht böse Keas, aber auf deiner HP z.B. gibt es nicht einmal eine Biografie, auch keine Erläuterung dessen was dich so antreibt zu tun was du tust, dafür aber eine ausführliche Preisliste (das trifft leider auf viele "Digitale" zu). Ich war mit Mozilla auf deiner Seite...der unterschlägt sogar die Bilder. D.h. für eine ordentliche Bewerbung müssen unbedingt ausführliche und ordentlich gedruckte Unterlagen beigefügt werden. Die Damen und Herren entscheiden das am Tisch und nicht am Computer...

Soviel für heute, see you
Kuhli


fluuu

Hallo miteinander,

tja, das Thema Fraktale wird uns wohl noch eine Weile beschäftigen, es gibt da sehr viele die Bilder
mit Fraktalprogrammen generieren. Diese Muster sind ja auch verblüffend aber mehr eben nicht.
Da nutzt es auch nichts wenn die Leute aus der ganzen Welt zusammenkommen, sicher auf der ganzen
Welt werden Fraktale generiert aber das beeinflusst nicht mein kleines authentisches Gefühl die digitale
Bildkunst nach sozialen oder sogar psychosozialen Kriterien zu erschaffen und nicht nach verblüffenden
Musterefekten. Ich mache ganz bescheiden meine Arbeit, ein neuer Bilderzyklus heißt "Altruistische Entwicklung"
und danach richte ich mich. Aus Berlin kommend und nun in der Allgäuer Landschaft lebend ist das
zwischenmenschliche Zusammenleben das Thema welches mich gut beschäftigt, auch in der digitalen Bildkunst.
So habe ich die Einstellung, dass gerade der Einsatz modernster digitaler Technik dem Menschlichen dient,
eine Möglichkeit auf polarisierende Weise uralte menschliche Verhaltensweisen mit dieser modernsten Technik
dar zu stellen und ich hoffe, das bringt uns auf der Welt weiter und wir entwickeln uns...

gruß fluuu

fluuu

...noch ein kleiner Nachtrag, erst als ich auf die Website gegangen bin habe ich gesehen, dass sich hinter kuhli
die Frau Kuhlmann verbirgt, sie hat mich damals mit Ihren abstrakten Bildern die mir so gut gefallen haben erst
zur digitalen Bildkunst gebracht und ich habe angefangen Ihr nach zu eifern mit KPT-Filtern usw.
Das hat bei mir nicht zu Früchten geführt aber ich habe die Photopaintings entdeckt und mit ihnen wunderbar
gearbeitet. Auch wenn die Frau Kuhlmann mich nicht mag, das ist ihr gutes Recht, ihre abstrakten Bilder sind
voller Gefühl, Dynamik, ja sogar Leidenschaft aber das will sie nicht hören und deshalb schreibe ich nichts weiter...

keas

[:I]Sehr verehrte Frau Kuhlmann,
es hat mich sehr bewegt und ich danke Ihnen, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, unseren Gedankengängen nachzusteigen – und auch noch zu so später Stunde !
Ich danke auch Neo, der Sie zu Ihrem Beitrag hat veranlassen können.
Es steht mir nicht zu, Ihren Entwurf zu kommentieren, stellen Sie uns darin doch Ihre Kenntnisse und Erfahrung
des Kunstbetriebs zur Verfügung, hinter denen wir sicher alle weit zurückbleiben. Ich schliesse mich Ihrem Text gerne an, in der Hoffnung, dass Sie uns auch weiter verbunden bleiben und zu gegebener Zeit, sollte sich „DIGITALES“ realisieren, mit Ihrer Zugehörigkeit beehren.
Soweit für heute, ich musste nur mal erst meinen Gefühlsschwall loswerden. Zu Ihrer konstruktiven Kritik ein andermal.
Mit freundlichen Grüßen, KEAS.


kuhli

Hallo Keas, hallo Fluu, hallo allerseits...

vielen Dank für das freundliche Lob (...das ich durchaus gerne höre...) und den überschwänglichen Empfang...hier im Forum bin ich jedoch nur die kuhli und da es hier üblich ist, sich zu duzen, möchte ich nicht mit "allen Titeln und Ehren" angesprochen werden. Selbstverstänlich darf alles was ich vorschlage und sage auch kommentiert und kritisch beleuchtet werden. Auf keinen Fall möchte ich in eine Vorreiterrolle einnehmen, ich kann gut damit leben, wenn auch andere gute Ideen haben oder eine andere Meinung vetreten.

...und entschuldige bitte Keas, wenn ich unseren ersten Kontakt gleich mit einer harschen Kritik begonnen habe...leider bin ich manchmal etwas direkt (es war auch wirklich schon spät...). Der Neo weiss wovon ich spreche, so haben wir uns vor Jahren kennengelernt!

Auf bald, cheers
kuhli

keas

[:)]Na wenns dann so is……….,hi Kuhli, dann bitte auch keine Entschuldigung für Kritik, die nicht mal harsch ist, sondern konstruktiv; hier im Forum geht es nun mal zu , wie es eben zugeht, da sind schon härtere Worte gefallen.
Zum Lebenslauf : ich finde, es gibt schon zuviel Exhibitionismus im web (Anwesende ausgeschlossen). Ich möchte, dass man mich auf meine Bilder anspricht und dann kommt die Vorstellung. Ich möchte mich aber auch nicht verstecken und habe für das KC eine Kurzfassung in meinem Profil abgelegt.
Kommerzielles : meine web-Gallerie ist nicht als HP gedacht, sondern als Schau-Fenster . Dort meine Beweggründe in einer Form darzustellen, wie ich es hier, im Austausch mit Neo, versucht habe, wäre, finde ich, verlorene Mühe.
Mozilla : das nenne ich mein Künstlerpech, dass Du meine Bilder nicht sehen konntest ! Mit dem Dings-da aus USA geht es aber ! Werde mal bei meinem provider nachfragen. Danke für den Hinweis.
Kunstverein: hinsichtlich der Form eines ersten Kontakts mit den Kunstvereinen, meine ich, es müsste für alle Interessenten möglichst einfach gemacht werden. Da sicher manche den Aufwand für eine „Papier“-Präsentation
scheuen (siehe auch die „wong“-Initiative), aber alle schon ihre webseite haben, würde ich doch für die Anlage zum Einführungsschreiben plädieren. Sollten eventuelle Antworten dann etwas anderes erfordern, müssen wir weitersehen.
Mit freundlichen Grüßen, KEAS


Neo

So...

nachdem ich einige Zeit ausfiel, ist das Thema hier ja ein wenig müde geworden. Wußte gar nicht, daß ich so wichtig bin. Oder haben wir ganz einfach zu wenig kritische Masse? [}:)] hier wäre jeder aufgerufen, die Personen die er kennt und die dazu evtl. etwas beitragen können, hier herein einzuladen. Das Kunstcafe wird noch eine Weile bestehen, und die Themen werden sich stets um Digitale Kunst drehen ;-)

Na denn, ich habe in der Zwischenzeit einen neuen Vorschlag zur Ordnung digitaler Kunst präsentiert, das weitere findet ihr im entsprechenden Beitrag. Denke, ich werde mich darauf konzentrieren, aber natürlich kann die Diskussion hier auch wertvoll sein - auf eher persönlicher Ebene.

Grüßle, Neo

fluuu

Hallo miteinder,

wenn die derzeitige Frequentierung des Forums auf die Bedeutung der digitalen Kunst schließen ließe,
währe es doch sehr traurig und würde ein ganz falsches Bild entstehen lassen. Ich habe das Forum zu
spät entdeckt, die Blütezeiten wahren hier wohl schon so um 2003.
Dann bin ich auch kein Stuttgarter, sondern ein Berliner den es ins Allgäu verschlagen hat aber ich habe
stauttgarter Kunststutenten kennengelernt.
Stuttgart hat eine gute Kunstszene und Qualität mit vor allem auch jungen Leuten, das ist im Allgäu anders,
hier sind junge Leute im Berufsverband eher eine Außnahme. Die sich im Allgäu nieder lassen haben schon
ein Stück Leben hinter sich, so wie ich auch.
Habe mich mit meiner digitalen Kunst, insbesondere Photopaintings aber auch Digitalfotografie der
Jury des Berufsverbandes für Bildende Künstler gestellt und bin auf das Ergebnis gespannt.
Ob der regionale Berufsverband die digitale Kunst akzeptiert ist sehr fraglich, kenne viele Verbandsausstellungen
aber das Fünkchen Hoffnung möchte ich mir trotz alledem bewahren.
Jeder empfindet natürlich die eigene Arbeit als besonders wertvoll, ist ja logisch aber wie das so eine Jury
sieht steht auf einem ganz anderen Blatt.

gruß fluuu

Neo

Hallöchen, du sagst

wenn die derzeitige Frequentierung des Forums auf die Bedeutung der digitalen Kunst schließen ließe,
wäre es doch sehr traurig und würde ein ganz falsches Bild entstehen lassen


vor ein paar Jahren stand ein altes Mütterle sinnierend vor meinen Bildern, dann fragte sie mich, wie das denn gemalt sei. Als ich ihr sagte, mit dem Computer, blieb sie lange Zeit still und ihr Blick ging von den Bildern zu mir und wieder zurück. Dann strahlte sie mich an, zupfte mich am Ärmel und sagte "gell, Sie könnet aber scho au richtig mole!?" und erst als ich ihr das bestätigte, war sie zufrieden.

Da lassen wir uns Tag für Tag von Computern verwalten, betreiben Atomkraftwerke und fliegen zum Mond damit, holen uns Entertainment ins Wohnzimmer und betreiben Musikklau als Volkssport, aber wenn es um die ach so hehre Kunst geht, so denken wir sie uns noch immer auf den nichtdigitalen Olymp. So ein Jammer! Und eine ziemlich hiesige Erscheinung übrigens, aus Asien und USA höre ich ganz andere Töne.

tja, das Forum besteht seit sechs Jahren und hat sich in dieser Zeit gewandelt, vor allem auch technisch... mir fiel mit den Jahren auf, aber es hat lang gedauert und war wirklich subtil, daß man z.B. versucht, 3D-Szenerien mit Abstracts zusammenzuwürfeln, oder Photopaintings mit Fraktalen... das geht doch nicht wirklich.

Digitale Kunst ist nun in acht Bereichen präsent , die als fundiert bezeichnet wurden, hab mich darüber gefreut. - vielleicht kann man sich besser austauschen, wenn es um ähnliche Erfahrungen geht. Etwas feiner gefaßt als bisher könnte man wohl schon abgrenzen innerhalb der Digitalen Kunst selbst, und das treibt das Thema auch voran.

Als Medium für einen Austausch steht das Kunstcafe weiter zur Verfügung, die Mechanismen sind da, und sowie sich die kritische Masse an ähnlich arbeitenden Künstlern oder konkrete Möglichkeiten zur Zusammenarbeit ergeben, werden auch wieder Diskussionen aufkommen. Ich selbst arbeite gerade an der Verbindung der Bildgalerien mit einem vernünftigen Onlineshop, an einer Plattform für gegenseitige Ausstellungs-Informationen, sowie an Ideen für ein Digitales Festival mehrerer Künstler in 2007, eventuell hier in Stuttgart.

Sowie da mehr kommt, oder ich mehr höre, oder gar einer selbst hier was reinschreibt *huch* also wie Du, dankenswerterweise, werden wir auch alle schlauer, nicht? - und ein Grüßle ins Allgäu, ich wünsch dir Glück und eine fortschrittliche Jury!

Neo.

fluuu

Hallo miteinader,

noch danke für die Wünsche Neo, jedoch es hat nicht zum Erfolg geführt, der allgäuer Berufsverband ist, wie
zu erwarten war, nicht so fortschrittlich, dass er digitale Kunst in seinen Reihen akzeptiert. Oder an was es auch
immer gelegen hat, ich weiß es nicht, die Jury gibt keine Auskunft über die Entstehung des Urteils.
Trortzdem behalte ich die Hoffnung, das die digitale Kunst genau das richtige ist um die aktuellen Themen der
Gegenwart anschaulich zu machen. Hat jemand allerdings einen sehr konservativen Kunstbegriff wird er nur das
Althergebrachte akzeptieren. Das ist in der Kunstwelt genauso wie überall. Auch wenn man meinen möchte die
Künstler leben in der Gegenwart und haben Visionen auf die Zukunft, so gibt es doch viele ältere Mitwirkende
die stur an dem festhalten was in ihrer Jugend mal angesagt war. Es ist wohl auch ganz menschlich und deshalb
mache ich kein so großes Aufhebends wenn die digitale Kunst nicht von allen sofort in die Arme genommen wird,
sondern erst einmal nur von wenigen. Sie ist etwas eigenes und charaktervolles, deshalb kein Massenphänomen.
Nun möchte man meinen, dass ein Berufsverband für Bildende Künste gegenüber der digitalen Kunst eine gewisse
Offenheit zeigt, dem ist anscheinend nicht so.
Somit ist die digitale Kunst nicht nur kein Massenphänomen, sondern auch kein Fall für ländliche Berufsverbände.
Dann geht die Arbeit und das Leben ohne Verband weiter, hat ja was mit Freiheit zu tun...

gruß fluuu

keas

Guten Tag, fluu, ich fand Deinen Antrag an einen Künstler-Berufsverband mutig, bin aber vom Ausgang nicht überrascht. Ich denke wir haben hier den Fall des „the empire strikes back“. Der konventionelle Kunstbetrieb sieht seinen Marktanteil durch digitale Bildkunst gefähdet und wird ihn solange gegen individuelle Einbruchsversuche verteidigen, bis sich eine repräsentative Masse zusammengefunden hat, die nicht mehr ignoriert werden kann. Daher mein Vorschlag, siehe oben, zu einem Verbund von Pixelkünstlern, der bisher leider keinen Zuspruch erhalten hat.
Mit freundlichen Grüßen
keas



Neo

Na ja,

wie Du sagst wir wissen nicht, was die Damen und Herren tatsächlich geleitet hat. - Ich denke schon, es wird vorkommen, daß ihnen bestimmte Kunstrichtungen bzw. auch die individuelle Art, Kunst zu gestalten, vielleicht querstecken. - Laß dich nicht entmutigen!

Je länger ich mich jetzt mit diesem Thema befasse und umhöre, desto mehr fällt mir auf daß traditionelle Kunstvereine unter Umständen auch gar nicht mehr die treibende Rolle spielen, sobald es in digitale Bereiche geht; und da geht es gar nicht gleich um die Kunst selbst, sondern schon die Internetnutzung fällt diesen Menschen manchmal schwer. - Sie haben dort keine Aktien, sind nicht vertreten, spielen nicht mit. - Und darum akzeptieren sie auch alles, was damit zu tun hat, nicht so wirklich...

Viele Kunstvereine haben sich in den letzten Jahren vermehrt um back-to-the-roots, naturnahe Arbeiten, viel Haptik und zum Teil natürlich auch Dekoratives bemüht. Auch das Figürliche und Gegenständliche feierte fröhlich neue Urständ' - möglicherweise ruft der Zeitgeist gerade nicht nach digital abstrahierten, Neuen Wirklichkeiten,.. beziehungsweise - und das ist ein subtiler Gedanke - sie gehören auch gar nicht an die Wände der Kunstvereine. - Vielleicht gehören sie ganz grundsätzlich mehr in Umfelder der Informationstechnologie bzw. auch in eine internetbasierte Darstellungsform. -

Sie auszudrucken, also sich der traditionellen Kunstrezeption anzunähern, eventuell eine grafische Auflage mancher Blätter zu erstellen, mag ein Weg sein. Ob er glücklich macht, Kunst und Künstler? Es ist ganz einfach etwas anderes. - War dieses Wochenende auf einem Jazzkonzert, im Hintergrund lief eine digitale Show von einem Standard-Powerbook, und der Bediener ging ganz cool damit um, integrierte Live-Video direkt in die Vorführung. - Denke schon, das ist auch ein Umfeld. - Es muß nicht immer so gesetzt zugehen

Gute Kunst! - Neo

fluuu

Hallo keas und neo,

die Idee mit dem Zusammenschluß der Pixelkünstler ist ja gut, nur wie bewerkstelligen.
Es ist ein Unterschied zwischen einem realen Verband vor Ort bei dem alle Mitwirkenden mehr oder weniger in der
Nähe wohnen oder einem virtuellen Zusammenschluß im Netz. Den Austausch und die Kommunikation im Netz gibt
es schon reichlich auch über digitale Kunst in den einschlägigen Foren. Das Thema so explizit behandelt wie hier
habe ich allerdings noch nirgends sonst gefunden.
Mein Versuch war mit digitalen Bildern Aufnahme im regionalen Berufsverband zu finden um die Kontakte und
Ausstellungsmöglichkeiten vor Ort nutzen zu können.
Da habe ich Deinen Text Neo nicht so richtig verstanden, meine Ansicht ist, dass es völlig egal bleibt welche Sparte
der bildenden Kunst ich nun umsätze, die Grundphilosophie und das grundlegende Handwerkszeug ist immer das Selbe.
Ob ich nun mit Acryl male oder digitale Photopaintings kreiere, der Sinn für Form, Proportion, Masse,
Gleichgewicht, Farbe usw. ist sehr ähnlich und die Kunde, man muss etwas zu sagen haben, auf der anderen Seite
auch das Können, man muss es auch sagen können, bleibt sich in der Kunst immer gleich.
Das sehen leider viele nicht so und mir kommt es so vor, als ob auch Du Neo, die digitale und virtuelle Arbeit auf
eine ganz andere Stufe stellen möchtest.
Der Mensch mit seiner Grundstruktur, seiner Psyche, seinem Gemüt bleibt immer gleich, egal welcher Aufgabe er
sich widmet, es gibt natürlich ausgeprägte Fähigkeiten, was sich verändern und entwickeln kann ist das
Bewusstsein, die Sicht auf die Welt und die eigene Position darin.
Da kann das Internet, die virtuelle Welt mit Computerkunst und Netzkunst eine Menge verändern was den
Austausch, die Kommunikation, das Interaktive rund um den Erdball angeht, um so ein neues Verständniss für das
Zusammenleben auf der Erde zu bewirken, mit Tolleranz für die Vielfallt.
Demnach ruft der Zeitgeist eindeutig nach diesen modernen Formen und der globalen Veränderung, nur wirkt sich das noch nicht heute aus sondern erst morgen, denn die konservativen Kreise, die am Heute festhalten, sind
schon immer sehr stark gewesen ... trotzdem denke ich ist die Entwicklung positiv.

gruß fluuu


tempika

Hallo,
gerade hab ich mich ein wenig durch dieses Thema durchgelesen und komme zu dem Schluss, auch jatzt, 2007 hat sich an der Meinung über die digitale Kunst nicht viel geändert. In einem Forum wurden meine Bilder als "Machwerk" bezeichnet. bezeichnend für die meinung der breiten Öffentlichkeit.
Zitata:"Das ist doch keine Kunst, ein paar Tasten auf dem PC zu drücken und schon hat man ein Bild." - "Das kann es doch nicht sein, Handwerk ist gefragt."-" Für mich ist das keine Kunst"--------und so weiter. Da stellt man sich doch lieber in die lange Reihe der Bob Ross Erben"Herde" und produziert 30 Minuten Bilder., mit einem tatsch Postkartenkitsch.
Wenn ich ein Bild mit Paint-Shop, auf einer leeren virtuellen Leinwand, mit einem Motiv, das in meinem Kopf entstanden ist male, dann spreche ich hier von Kunst. Leider unverständlich für die meisten "Künstler der Farben und streng riechenden Lösungsmittel.

LG
tempika

keas

[:)]Guten tag tempika, danke, dass ein neuer beitrag im forum steht. Ich habe mal an deiner homepage geschnuppert und schliesse daraus, dass dahinter ein sehr sensibler mensch steht.
Die zurückhaltung des kunstbetriebs gegenüber digitaler bildkunst können wir pixelkünstler nur durch beharrlichkeit überwinden, durch aufklärung, durch sich um einzelausstellungen bemühen, durch beschicken von gruppenausstellungen usw.
Nachdem du soviele widerwärtigkeiten deines lebens schon so erfolgreich überwunden hast,
wirst du dich hoffentlich nicht entmutigen lassen,deine filigranen arbeiten fortzusetzen.
Keine kunst wird allen gefallen!
Mit freundlichen Grüßen, keas.


Sylvus

Noja,

ich glaube im Grunde eigentlich nicht... daß einen die Integration in den bestehenden Kanon der Kunst als Digitalkünstler verdient machen kann. Die traditionelle Malerei lebt oft vom Spontan erzeugten, vom Umgang mit dem eingesetzten Material, von dessen Zufall, von eigenhändiger Bearbeitung. - meint dann eben auch "mit der Hand gemalt".

Sollten uns lieber mal überlegen, was unsere Kunst IST, als was sie Nicht ist.
- Sylvus

fluuu

... habe gerade eine e-Mail-Benachrichtigung über den neuen Artikel bekommen.
Halte das Zuordnen der digitalen Kunst für nicht so schwierig, es ist eine schöpferisch/kreative Form des menschlichen Tuns wie bei jeder Kunstform. Weder besser noch schlechter, eben neu. Wie immer bei etwas Neuem gibt es andere Menschen die am Alten festhalten wollen, vielleicht haben sie gute Gründe und das Neue wird sehr distanziert Beäugt. Meine Arbeit mit Photopainting im Rahmen der digitalen Kunst die sehr gut vom Publikum angenommen wird, hängt immer noch in Dauerausstellungen, ist schon lange abgeschlossen und die künstlerische Entwicklung geht weiter. Die digitale Kunst ist für sich genommen genauso wenig der Nabel der Welt wie alle anderen Bereiche auch, nur ist sie natürlich hervorragend geeignet die aktuellen Themen unserer Zeit zu beschreiben.
Meine derzeitigen Arbeitsweisen mit reiner manueller Fotografie, neben digital vor allen auch analog im Mittelformat und der Malerei mit Pinsel und Farben führen zu einer anderen, spannenden und produktiven Ausdrucksform. So wechseln sich digitale Prozesse und manuelle Fertigkeiten ab und es entsteht eine Brücke von der nostalgischen Vergangenheit über die moderne Gegenwart bis in zur visionären Zukunft...

gruß fluuu

Sylvus

Das ist interessant, ja. Ich kam ja auch von der Schwarzweiß-Entwicklung mit der Jobo-Trommel über die Mittelformat-Fotografie zur digitalen Kunst. - Aber da mußte ich feststellen daß ich erst einmal Neuland betrat. Da war die Rede von Hardware :) und einem Programm namens Photoshop, das unendlich kompliziert beschrieben wurde, für die Profis eben. - Hab da weitergemacht, und dann eben, 3D-Kunst, heißt das Dargestellte zu bestimmen .- nicht wie ein Fotograf immerzu lauern zu müssen. So habe ich das empfunden.

Mittlerweile, im Erschaffen von Welten frage ich mich eher rückwärts, wie kann man das Gesehene denn nur erden, auf die Fotografie zurückziehen, ist das überhaupt ein Weg? Oder gelten in digitalen Welten eher neue Gesetzmäßigkeiten, kein Gegenentwurf nein, aber was zum Teufel stellen wir hier dar, daß es so echt wie und dann doch so fremd aussieht? Wie kann man das beschreiben was wir beim Betrachten fühlen es ist wohl so anders wahr -Idee? Gruß -S

fluuu

...denke mal, es ist so zu verstehen, in der digitalen Kunst habe ich Photopaintings erstellt mit Photoshop nach dem ich die Jahre zuvor mit Fotografie, Malerei und Kunststudium beschäftigt war. Da ging es um das abstrakte Darstellen von inneren Beziehungsmustern und Verpflechtungen völlig digital am Rechner. Parallel kam die Fotografie mit der DSLR dazu, auch digital. So ergab sich die Neuentdeckung der analogen Welt als eine Form in der wesentlich mehr handwerkliches Können, Raumveränderungen und ein direkteres Aufnehmen des Bildes aus der Umwelt möglich wurde im Vergleich zur Arbeit am Rechner. Werde mich nun auf das Hybridverfahren konzentrieren, analoge Bildentstehung auf Negativ, dann Digitalisieren und Weiterverarbeitung mit digitalen Methoden. In wie weit dann aus diesem Ausgangsmaterial für digitale Kunst gearbeitet wird bleibt abzuwarten, geplant ist es nicht. Das quadratische s/w Bild vom Mittelformat soll so authentisch wie möglich das Ergebnis darstellen.
Ich weiß, es ist eine momentane Abkehr von der digitalen Technik, jedoch nach meinem Dafürhalten braucht es diese Arbeitsweise zur Zeit, besonders auf den Boom der digitalen Spiegelreflexkameras hin. Da ermüdet die digitale Technik schnell und es treten Wiederholungen und Routine ein, während die analoge Arbeit einen wesentlich längeren Spannungsbogen aufweist, allein schon wegen der wesentlich langsameren Arbeitsweise und dem langwierigeren Prozess bis zum Ergebnis. Für mein momentanes Empfinden ist es das gewinnbringendere Vorgehen.
Die digitale Kunst bleibt weiterhin ein wichtiger Bestandteil aber die Arbeit am Rechner hat sich auf andere Felder ausgeweitet z.B. Webdesign, da ist zum Ausgleich eine künstlerische Arbeit im Gelände wohltuend.
Wer weiß was noch alles kommt...

gruß fluuu

grille

ein sehr wichtiges merkmal für meine digitalen bilder ist es, daß sie in hohem maße assoziationen auslösen.
natürlich nicht jedes bild bei jedem menschen und auch nicht zu jedem zeitpunkt.
*das* können meine fotografien nicht.

es ist auch interessant zu beobachten, daß die sich atelierbesucher meist nur für eines interessieren, entweder für die digitalen bilder, oder für die fotografien oder für meine texte, die je einem bild zugeordnet sind, oder sie wollen wissen, wann noch meine musik auf den markt kommt ...
ganz selten interessiert sich jemand einmal für mein gesamtes spektrum, zu dem auch musik in bescheidenem rahmen gehört.

eigentlich müßten deutlich mehr menschen auf digitale bilder fliegen (digitale musik ist längst anerkannt) - ich hab mir oft die frage gestellt, warum es nicht so ist. ich habe versucht antworten zu finden.
vielleicht können wir dann mehr für die verbreitung tun.

vor kurzem hat mir jemand gesagt, daß compi-bilder irgendwie tot seien weil sie nicht von hand gemalt wären. auf meine antwort, daß das auch auf meine digitalen fotos (die er klasse fand) samt deren nachbearbeitung am compi zutreffen müßte, bekam er einen leicht roten kopf und wechselte schnell das thema.
welchen stellenwert nimmt der computer in den köpfen der leute ein?
vielleicht liegt hier der schlüssel für mehr akzeptanz unserer kunst. ich jedenfalls bin gerne zu brainstorming bereit.

margarete


keas

[;)]Tagchen allerseits, mal wieder im KC.

Zu Beginn hatte ich, bei Ausstellungen, meinen Bildern ausführliche Erklärungen beigehängt über das „Wie-gemacht“ und „Warum-so“. Das hat zwar interessiert, aber erst nach der Wertung „mag-ich“ oder „mag ich nicht“.
Das Problem „Akzeptanz“ sehe ich nur beim traditionellen Kunsthandel, leider, denn der ist der Schlüssel, der der Pixelkunst zum Durchbruch verhelfen könnte, mal abgesehen von den seltenen Mäzänen.
„L’art pour l’art“ kann man nicht essen und daher finde ich Neo’s „subtilen Gedanken“, digitale Bildkunst von den Wänden abzuhängen und z.B. als flimmerndes Beiwerk zu Veranstaltungen zu entwerten, garnicht hilfreich. Ich möchte die ungeteilte Aufmerksamkeit des Betrachters und zwar solange, wie es ihm gefällt und nicht nur solange, wie es vorbeiflimmert. Webismus ist mir zu oberflächlich und für mich so „cool“ wie Werbung. Ausserdem ist in Neo’s Beitrag ein innerer Widerspruch: beklagt er zunächst, wie wenige mit dem PC umgehen können, propagiert er dann „internetbasierte Darstellung“.
So wird da nichts von…
Ich würde gerne mehr über die Antworten erfahren, von denen „grille“ in ihrem Beitrag spricht.
KEAS


Sylvus

Naja, mittlerweile ist ein PC im Wohnzimmer nicht mehr ausgeschlossen [;)]

als Media Center getarnt, verrichtet er seine Dienste klaglos, und über die Fernbedienung kann man prima zappen (ich gesteh es gerne, auch ich hab so eine Lösung. Wie war das nochmal auf der Liste meiner geplanten Anschaffungen? Ein Beamer ts ts)

Wir verändern unsere Sehgewohnheiten, das ist wohl ein schleichender Prozeß, keas. - Die hinterleuchteten, starkfarbenen und dank des Compi's nahezu perfekten Bilder reißen die einen - die es sehen können - in ihren Bann, und dank des ebenso computerisierten Marketings werden unsere Blicke immer besser gelenkt - auf Sex (für Männer), auf die Sahneschale (für Frauen), auf den Comic mit dem kleinen Helden (für das Söhnchen) oder die Prinzessin (für die kleine ebensolche).

Hm. - und fast jede Werbung wird durch eine Internetadresse ergänzt, bald wird ein Klick genügen und Du bist schon dort. - Das ist bald perfide, wie diejenigen die es *sehen* dahin gelenkt werden und sich natürlich daran gewöhnen, neue Maßstäbe bilden, nach dem Neuesten springen, es ist eine Art süchtiges Verhalten

Ich nenne es mittlerweile, angeschrieen werden. - Kauf mich doch. - Willst du nicht glücklich sein?

und die anderen, sehen es nicht einmal. - Gerade ältere, oder im Leben arbeitende Menschen, gewöhnen sich eben nicht an digitale Gaukelei, und fallen - in vieler Verständnis zurück. Wir haben immer mehr eine Zweiklassengesellschaft - die die 'drin sind' - und die nicht. Und man redet über andere Dinge, entfernt sich immer mehr voneinander

Ja, das ist ein subtiler Prozeß, keas. - Ich wie Du - alle 'Digitalen' - sind sich nie sicher, die neueste Information, die letzte Software, das letzte Bekenntnis abonniert zu haben, auf dem laufenden zu sein. - Man ist jederzeit gewiß daß einer kommen kann, und sagt: "Das, was Du machst? Ist doch alter Hut" und sich unwillkürlich zu ducken.

Nein. Nicht ducken. - Bleibendes, Digitales schaffen wäre mein Anspruch. - Das Medium gibt, durch die Speichermöglichkeit doch genau das her. - Vorgaben zu machen. Aussagen zu treffen ist das eigentliche Ding. - Vielleicht, sowas wie die 'Letzten Bilder' zu einem Thema.

Das, was dazu zu sagen ist, möchte ich darstellen

Sylvus

Raventhird

Für mich ist der Computer schlicht und einfach ein Werkzeug, um Kunst zu erschaffen. Ich für mich persönlich unterscheide nicht zwischen digitaler und sonstiger Kunst, denn die Grenze ist einfach nicht zu ziehen. Was ist, wenn ich ein Bild male, es abphotographiere und digital daran weiterarbeite? Wo sind da die Trennlinien? Ist digitale Photographie digitale Kunst? Fragen, die nicht zu beantworten sind und meiner Meinung nach auch gar nicht gestellt werden sollten, weil genau das eben die Leute zu der Auffassung bringt, dass "digitale Kunst" etwas minderwertiges sein könnte.

fluuu

...genau, der Computer ist ein Werkzeug, genauso wie die Kamera, der Pinsel, Meißel, Stift o.ä. mit Hilfe all dieser Dinge lässt sich kreativ/schöpferisch Arbeiten und interessante Sachen Kreieren. Jedoch das Entscheidende sind die Sinne, das menschliche Denkvermögen und das Gespür um etwas Auszudrücken egal in welchem Genre.
Da stimme ich zu, der schöpferische Prozess ist in der Kunst überall der Selbe, da macht auch die digitale Kunst keine Ausnahme. Allerdings ist sie neu und es gibt viele die sie als Mode, Trend und Mainstream zum oberflächlichen Spielen benutzen oder ausschließlich kommerziell Verwenden, da tut sich die bildende Kunst schwer sie als besonderen Wert in der Welt der Gestaltung anzuerkennen...

gruß fluuu

grille

(fast) alles *neue* wird erst mal argwöhnisch beäugt - denn es könnte ja veränderungen initiieren und veränderungen sind nicht immer - nun ja: erwünscht ... *ggg*

mit veränderungen ist das so eine sache: vieles, das sich rasch etabliert hat, hat sich mehr oder schnell als nicht gut bis verhängnisvoll erwiesen - andere m.E. dringend notwendige (d.h.: die not wendende) veränderungen werden kaum oder nicht vollzogen.

freilich ist der compi ein werkzeug wie unzählige andere auch. jedoch sollte kunst nicht nur auf ein einziges werkzeug, eine einzige ausdrucksform beschränkt. sein. kunst ist eine lebensform, die sich beispielsweise via compi manifestiert. künstler - wenn sie den inneren sinn begriffen (ist was anderes als verstanden!) haben, sind prädestiniert für so manches, das der angepaßte, meist verkopfte betrachter/zuhörer gerne von sich schiebt.

in bezug auf unser werkzeug computer dämmert mir gerade einiges, aber ich bekomme es noch nicht ganz so in worte gefaßt. es hat mit der leichtigkeit des entstehens zu tun, die es ab und an tatsächlich gibt. solche leichtigkeit wünschen sich doch alle menschen im leben, wo immer sie auch sind. auch eine solche leichtigkeit ist eine lebensform, die wohl mit der qualität des empfindens und denkens zusammenhängt ... (hier könnte ein schlüssel sein für so manche projektion von betrachterseite).

margarete


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