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Originalbeitrag: new year & new images  |  Zurück

Michael

hi, ist ja sehr still geworden hier. Alle müde, überbeschäftigt oder nur Langweile und ausgebrannt.... Darf doch nicht wahr sein.

Anyhow, habe viel neues Zeug hochgeladen auf meine site. wer Lust hat click... http://www.creativum-gallery.com

ach so, wenn auch sehr spät happy new year und so...frohes Schaffen.

a bientot Michael


Michael

hi jürgen, pioneers go for the long run...oder so ähnlich. Ist eine eher normale Phase die da durchlaufen wird. Verläuft sicher so wie in der Fotografie, hoffentlich nicht ganz so so lange...

Ich lasse mir den Spass nicht verderben, muss aber auch nicht davon leben, ist sozusagen Taschengeld. Die Webisten habe ich wie viele andere, (sieht man auf Ingrids site zwar nicht) verlassen. Der Chef, ein HyperEgomane hält sich fü nen Guru, demokratische Strukturen werden da eher ungern gesehen. Ist nicht mein Ding. Die Qualität wurde daher immer mässiger.

"Geiz ist geil" hat sich wohl verinnerlicht und geht nun voll nach hinten los. "1..2..3 ist Meins" a la ebay ist auch nicht gerade förderlich. Dass das web oder die sichtbare Oberfläche deines Bildschirms Kunst sei ist ja nicht neu, aber wie du sagst z.Zt. schwierig vermarktbar. Für mich ist das web nur die Tür, durch die ich die "Jäger und Sammler" hereinlasse, auch wenn sie noch sehr spärlich kommen, sie bleiben Jäger und Sammler, davon bin ich überzeugt. btw. Geiz fand ich schon immer scheiße...

Anyhow, good luck and keep going

a bientot Michael[B)]

Jürgen

Tscha Michael, wir haben hier in D duchaus Burnout-Syndrome, und sie betreffen uns mehr als die Menschen in anderen Ländern, weil wir sie trotz allem nicht gewohnt sind. - Das ist jetzt mal wirtschaftlich gesehen...

...es schlägt sich aber auch hier nieder, teils in meinem persönlichen Gang, aber auch in der digitalen Kunst, die nun mehr und mehr ver-marketingt wird. Es zeigt sich viel Interesse... aber es wird gleich wieder gesoftet, in das Allbekannte hinein-interpretiert. Man sucht verzweifelt-deutsch nach der gültigen Ordnung. - Auf der einen Seite die Hohe Kunst, also machen jetzt die 20-Tsd-€-Arrivierten "auch mal eben" in digital und verkaufen damit ihren Wein in neuen Schläuchen...

...andere wiederum fahren auf den Computer selbst ab und vermeiden dabei jede Bildaussage. - Geiz ist geil, ist hierzulande das Sprichwort, und so kommen 20-€-Werke heraus, denen man nicht böse sein kann - sie sind nicht nur nicht gekonnt, sondern auch gar nicht gewollt und insofern wieder: legitim, als solches... und mal ehrlich, würde deine Frau zustimmen, wenn du Kunst ins Wohnzimmer hängen würdest (!) - da gehören doch Sonnenuntergänge oder Rosen hin, analog oder digital, das ist doch völlig...

nun, wie ich das immer schon sah, Kunst ist das, was einer stellvertretend für andere macht, so wie Beuys sagte: Jeder ist Künstler. - Richtig, aber nicht jeder hat diese Priorität im Leben deshalb gibt er, was er eben hat dafür, daß es ihm andere schaffen... und die Rolle des Künstlers ist die des Mönchs im Mittelalter, der für andere betete. - Insofern sind Bilder, so sie - gekauft! - werden, gefrorene Träume Anderer... na denn

eine Ausweichlösung für dieses Problem www.becx.de - Burkhart meinte schon vor Jahren, das Web selbst, sprich das Bild am Bildschirm sei die Kunst (oder der persönliche Ausdruck). - und damit nicht bestell-, nicht woll- und nicht kommentierbar; ich finde das ein wenig escapistisch... und am Ende doch sooo abgehoben, daß es schon wieder cool ist (und damit siehe oben).

Auch Ingrid geht in diese Richtung www.artingrid.de - der Gruppen-Schulterschluß als "Webists" schafft wohl Gemeinsamkeit. -

Digitale Kunst... ist eigentlich völlig nondigital, mindestens ist das nicht das Wichtige daran. Das Medium ist eben nicht die Botschaft, aber diese kann sich in vielen Formen - dann egal - ausdrücken. Und das genau ist wichtig... und digital am besten möglich. Habe ich recht?

Na, und da sind wir beim Punkt den du ansprichst. - Einer trägt dies hier, es kommt nicht von selbst - dieses komische "Kunstcafe", nicht? - Einer betreibt es, bezahlt es, steht dafür gerade. - Ich. - Könnte das nicht "meine" Kunst sein...?

Ich behalte das Kunstcafe bei, aus Pietät (wie mir Mario aus Thailand mitteilte), aus Sturheit obwohl es nichts bringt (wie so vieles), aus persönlicher Hingabe ans Thema, und wegen der Menschen, denen ich darüber etwas näher komme. - Du bist einer dieser wenigen, und damit ein Grund mehr für mich, Danke zu sagen für deine Anteilnahme.

Jürgen (aka Neo)


Jürgen

So, jetzt habe ich meinen Beitrag reaktiviert (ist mir Malheur passiert)... insofern ist's durcheinander gekommen. - für den interessierten Leser [^] ach was solls...

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...die Infos zu den Webists haben mich interessiert, aber ich finde es auch ein wenig schade, an sich. - Die Teilnahme vieler Artisten zeigte doch den Wunsch auf, sich zusammenzuschließen, um - ja, was? Das könnte man erahnen, wenn man es tut! -

Sicher, Geld zieht immer, und wenn man jetzt einen Preis ausrufen würde, sagen wir den German Digital Award mit 5.000 € Preisgeld (wie es Laurence Gartel mit seinem IDAA vorgemacht hat), dann könnte sich daraus zumindest die gegenseitige Bekanntschaft ergeben, und wer weiß was noch alles... ich meine jetzt die 'offizielle' Kenntnisnahme - kennen tut man sich eh ;-)

Aber es gibt noch mehr Facetten. Unsere Kunst ist vor allem undokumentiert, es gibt zwar einige Webverzeichnisse in unterschiedlicher Aktualität, aber auch diese hüten sich gar wohl, feiner einzuteilen, der Grund: Digital scheint alles darstellbar, gerade auch das Konventionelle. - Filter übers Foto, und jut so, meint der unbefangene Betrachter und ist dann wenn er "Digitale Kunst" hört schnell beim berühmten "Das kann ich auch!" -

Womit er ja recht hätte, wenn er einige Jahre künstlerisch arbeiten würde, sich knietief in die entsprechenden Programme begeben, aus den tausenden dort gegebenen Möglichkeiten seine eigenen herausfinden und thematisch verfeinern würde! - Jedoch erzeugt auch die Knopfdruckmentalität bereits fertige, druckbare Zufallsergebnisse. - anders als beim Ölbild oder Aquarell, da gehört doch noch das solide Können dazu...

Hmja, und das macht es so schwierig. Ich versuche seit ebendiesen Jahren auch, Kriterien für Digitale Kunst zu finden - ich meine, jeder sieht wenn ein Ölbild miserabel gefummelt ist, aber digitale Bilder sind dummerweise gleich perfekte Scheiße - die Ahs und Ohs reißen nicht ab, über jeden digitalen Furz... das ärgert...

...die Reaktion des Ambitionierten ist dann der Rückzug ins eigene Bilduniversum - man könnte auch Stil dazu sagen - und die Hoffnung, daß irgendein Rambo mal ankommt und den Leuten sagt, wo es langgeht. - die GlobalEgomanie - die sich allerdings, im Grundsatz richtig, auf den Kunstmarkt bezieht, dort zählt oft die Selbstdarstellung. - ob es nun gut ist oder nicht...

und die Moral von der Geschicht? Eine Situation betrachten die da heißt: Diejenigen, die schreien, können nix. - Die, die etwas können, schreien nicht herum. - Hm? Hm.

Vielleicht sollte man doch mal einen g'scheiten Preis ausschreiben, nur für die Ehre, und sehen was da herauskommt... mal sone Idee...

Gruß! Jürgen

Michael

hi Jürgen,

es wird zwar noch einige Zeit vergehen, aber ich bin sicher, dass so wie in der ernsthaften Fotografie, letzendlich nur die Wirkung auf den Betrachter, sprich das Resultat eines digitalen Bildes, den Ausschlag geben wird. Erst dann wird man didigtale Kunst ernst nehmen und auch finanziell würdigen. Die Knopfdruck-easy-made-Denke ist eher normal, da jeder heute rudimentäre Kenntnisse über Computertechnologie besitzt und sie auch täglich benutzt. Hieraus wird auch "Wertigkeit" abgeleitet die mit 0-8-15 Nutzung, wie wir wissen nichts zu tun hat. In sonst fast allen Bereichen achtet man auf Qualität und letztendlich das Resultat und zudem, dies sollte man auch erwähnen, auf Produktivität. Für mich hat ein Kunstwerk keinen höheren Wert oder einer größere Wirkung auf mich nur weil jemand daran Monate gearbeitet hat. Schließlich geht es immer um Kreativität, die Umsetzung eines Konzeptes und um die formalen künstlerischen Eigenschaften, wie Form, Raum, Licht, Farbe, Rhytmus, Dynamik und Emotion. Ob Preise dabei viel helfen bezweifle ich, ja ich gehe sogar so weit zu behaupten, die Schwemme von sog. digitalen Kunstwerken, trägt zur "Nichtakzeptanz" in hohem Maße bei. (unübersichtlicher Spreu-vom-Weizen-Prozess oder so) Ich vermute es geht nur mit "Aufklärung" und die beginnt mit den Inhalten von Kunst und dann erst kommt die Technik. Ob eine Klassifizierung innerhalb digitaler Kunst weiter hilft weiß ich nicht, vielleicht bringt sie mehr Orientierung. Inhaltlich passiert zu wenig, es gibt sehr wenige digital artists, die mit Tiefgang und mit einfachen Worten in der Lage sind ihre Werke zu erläutern. Ist zwar die Ochsentour, aber gerade das Medium würde ein solches Vorgehen eher unterstützen. Zu einem Bild gehört für mich seine Entstehnungsgeschichte, ein Konzept und eine Idee, mit der ich nicht einig sein muss, aber ich möchte sie verstehen können, dies schafft m.E. eher so etwas wie Identifizierung. Oh Mann, jetzt war ich aber nicht SCHNELL a bientot geronimo

wong

Wenn hier wieder Leben ist, will ich mich gerne anschließen. Dem Thema "new year - new images" bin ich aber auf ganz andere Art verbunden dieses Jahr. Die Kunst des Lebens und Überlebens hat viele neue Bilder um mich herum geschaffen, neue Ansichten, Einsichten, Aussichten. Letzteres wörtlich: habe meinen Wohnsitz von 45 auf 915 m verlegt, schaue hinauf auf die hohen Berge und hinab in die Täler. Die schönsten Bilder finde ich weiterhin in der Natur und die ist hier pur, bin seit Tagen eingeschneit ...

Dies erst mal als Lebenszeichen. Wie geht es Euch? Meine E-Mail-Adresse ist die alte.

Seid herzlich gegrüßt ... wong

Neo

Hallo Wolfgang, dein Lebenszeichen. - Freude. - 915m sind der Gesundheit nicht abträglich, wir könnten gerne tauschen ;-) trotz des Winters, der auch hier hart ist. - Stuttgart, Kesselsituation, normal eisfrei. - seit Tagen gefroren. Hmja. Nachdenken.

Aber es ist Samstag, und da könnten wir auch über Kunst reden. Vielleicht hat sie ja doch einen Zweck? - LG, Jürgen

wong

Der Künstler weiß natürlich, daß Kunst einen Sinn und Zweck hat. Jede Art von Kunst ist Teil der Kultur einer Gesellschaft. Ein Gradmesser für den Entwicklungsstand einer Gesellschaft ist die Reichhaltigkeit ihrer Kultur und Akzeptanz bzw. Wertschätzung der Kulturschaffenden, insbesondere der kreativ tätigen Einzelindividuen. Dem unsäglichen Kultureintopf in den Medien kann man doch nur begegnen, indem man möglichst wenig davon genießt und seine eigene Suppe kocht. Man ist oder wird einsam dabei, aber es lohnt sich - auf Dauer. Ich kann nicht glauben, daß Kunst und Kultur ebenso von der Globalisierung überrollt wird wie Wirtschaft und Politik. In letzteren Bereichen habe ich keinen Einfluß auf die quasi "natur"gesetzlich ablaufenden Entwicklungen, als Künstler aber kann ich gestalten - das einzelne Kunstwerk ebenso wie den gesamten Inhalt meines kulturellen Umfeldes. Hier gibt es keine Sachzwänge, an denen ich mein Handeln ausrichten muß. Kunst ist der Bereich, in dem ich am meisten Erfolg versprechend meine Individualität bewahren und behaupten kann. Mir ist das wichtig.

Sinn der Kunst ist primär nicht der pekuniäre Erfolg. (Glücklich, wer nicht von seiner Kunst leben muß, aber auch ich gebe zu, daß der Spaß an der eigenen Kunst mit den Einnahmen daraus deutlich steigt.) Noch immer bin ich der Ansicht, daß der größte Teil der Kunst sich im Kopf abspielt, wobei ich da mehr an den Kopf des Künstlers denke als an den des Kunst-Erlebenden.

Vergangenes Wochenende verbrachte ich mit Anbringen von Kunst und Bildern (nicht nur eigenen) im neu bezogenen Heim. Es waren schöne Tage, und die Freude hält an. Für mich hat Kunst einen wichtigen Sinn!

wong


---> Sie sehen einen technisch vereinfachten Auszug aus dem Kunstcafe, einem Forum für Digitale Kunst.
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