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 Echtvalsch - mona lisa und ein crashtestdummie
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Seite: von 4


Norel


Faroe Islands
32 Beiträge

Erstellt am: 23.05.2002 :  02:43:46   Profil anzeigen  Autor eine Email senden  Antwort mit Zitat
völlig zurecht steht dieser beitrag - vom verfasser langersehnt - unter dem wankelmütigen motto:

wenn ich tief im herzen der angst eine befremdliche absurdität leise wachrufe, öffnet sich in der mitte meines schädels ein auge.

das sitzt. wie erwartet, erfüllt meine grandiose idee eines dahingehusteten epischen beginns - so wie ihn der bertolt (für euch immer noch der HERR Brecht!) erfunden hat - ihren zweck. denn IHR könnt euch staunend zurücklehnen ob meines angebotes, meine faszinierenden zeilen als grund zu erkennen, euer leben drastisch und unwiderruflich ins heitere zu verändern. und ICH habe mich meiner weitschweifigkeit versichert.

so. wir wollen nun lernen, zu unterscheiden. ja, ich werde euch rüstzeug an die hand geben, endgültig zu unterscheiden zwischen wahrem und unwahrem, zwischen falschem und echten, zwischem künstlichem und manipuliertem.
ach nein. ihr braucht nicht mitzuschreiben. es würde mich hindern am flatulieren. denn ranzige zeilen entstehen im geiste und wären alsbald durch euer hastiges kritzeln zu seelenlosen silben erniedrigt.

Ich steige nun voll ins thema ein. Was macht die mona lisa zur mona lisa? na, eine typische querdenker-frage. ja, ich provoziere. hat das luther nicht auch getan? gleichwohl, zurück zur frage, ach nein, ich bin schon bei der interessanten antwort.
Wohl ihre einzigartigkeit, natürlich ihr künstlerischer inhalt, ihre zuordnung zu einem der größten maler, den die welt gesehen hat undundund. wer sie im louvre bestaunt (denn man hat sie zu bestaunen, so wie man sich über süße tierbabies zu amüsieren hat), der hat zu wissen, warum er staunt: sie ist ECHT. und vom dawindschi. hinter glas, zehn meter weg und damit dem betrachter (staunt noch immer) bis zur unkenntlichkeit entrückt. Dennoch: die mona lisa hinkt ihrem mythos hinterher. eigentlich müßte damit ihr lächeln eher dem antlitz einem luftschnappenden hundes nach einem marathon ähneln. Was wäre nun, wenn sie, (ehrfürchtig lesen:) DAS ORIGINAL, schlechthin gefälscht wäre???
Nix. Ja, gar nix wäre dann. null, niente. staunen pur dennoch.
meine these also: weil das authentische so selten ist, ist es so besonders. und andersrum? da sorgen ganze fake-industrien und/oder einzelkönner für reichhaltigen ersatz. luxus-imitate, kunstkopien, manipulierte fotos (ja, auch unser führer...), gefälschte realität - das ist auch EUER leben, ihr unwissenden. in der kunstwelt sind perfekte fälschungen gang und gäbe und wer erinnert sich nicht an des schwöble namens kujau, konrad und seinen adolf?
alles entlarvt, aber dennoch so beispielhaft. manchmal aber, ja, nur manchmal wird aber auch das echte zu unrecht als billiger abklatsch abgekanzelt, weil es am falschen ort steht. zum beispiel äh, der, äh, das, ähm, na halt, ach denkt halt selber mal mit!!!
gefälschte geldscheine, künstliche düfte aus der dose, teure modelabels ganz billig am strand von pattaya, seht ihr denn nicht die tragweite? seltsamerweise verwenden autobauer immer noch puppen für ihre crashtests. die gründe scheinen mir im moment noch nicht ganz offen zu liegen und werden durch mich noch eingehend zu beleuchten sein. in den nächsten jahren werde ich mich daher dem gebiet des klonens widmen, samt seiner zugrundeliegenden schopenhauerschen denke. im zuge menschlicherer autos darf ich sie - jede menge norels - bereits jetzt fordern. mit nachdruck.

wir lernen: echt ist relativ und falsch liegt auch oft richtig.

das echte an mir, das darf ich erwähnen, ist aber sicher meine falsche bescheidenheit.

Fußnote: herr sülwiusch, mir heterosexualität zu unterstellen ist ein starkes stück! schämen Sie sich. dennoch finde ich, dass man meine fleischlichen präferenzen nicht allzu hochsterilisieren sollte!


norel

Sylvus


Germany
266 Beiträge

Erstellt  am: 24.05.2002 :  02:02:42   Profil anzeigen  Autor eine Email senden  Besuche Sylvus's Homepage  Antwort mit Zitat
ach, Nosel... ach...

aber da hat Er doch einmal - ein einziges Mal, übrigens - zu dem es nicht wieder kommt! wie es zu nix und niemand nie wieder kommt! alles nur heute! übrigens!

mal -1- gedanken gehabt. gut, geh ich mal drauf ein und frage: ist das nicht ein

epischer beginn

The Joconde - wood, circa 1503-1506, Leonardo da Vinci (Ausschnitt)

STARK, was leonardo da so hingepinselt hat, damals, mit seinen Möglichkeiten. Ich meine, er hat nicht alles gewußt, was wir heute wissen. Aber er hat vieles ganz genau gesehen, hat durch alles hindurchgeblickt und - komisch - sich einer Frau gegenüber gesehen, die *lächelt*

weil das ist da drauf auf dem bild
oder siehst du vielleicht mehr?
sonst noch was?

...Norel... ach... mir graut vor dir

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Norel


Faroe Islands
32 Beiträge

Erstellt  am: 28.05.2002 :  00:56:34   Profil anzeigen  Autor eine Email senden  Antwort mit Zitat
na, wo samma denn jetzt im heistigen tiefflug angelangt? ganz unten, da, wo die lava am heißesten köchelt? pardon, aber mein akademisch formvollendetes cervum, cervex oder sonstwie wird ganz heiß vor lauter dampf, den ich da von mir gebe.
bei der mona, der lisa eben, ja, da macht mir keiner auch nur irgendwas vor, sakrifix. ich habe für eine recht erfolgreiche ausstellung in einem renommierten hause eben jene mona thematisiert. es ging dabei wie der titel meines beitrags so wundervoll erahnen läßt um unsere alltagsberührung mit echtem (originalem), manipuliertem, künstlichem, imitiertem, gefälschtem usw. was so bemerkenswert war, ist die fülle unserer alltagskultur mit all jenen grauzonen DAZWISCHEN und (nochinteressanter) die these: WIR machen etwas zu unserem Echten usw. oft ist es reine definitionssache jedes EINZELNEN. heh, wer liebt, meinst du, der stellt sich nicht mal die frage nach den berüchtigten echten gefühlen? um dies mal anzuregen, darüber ein wenig zu reflektieren, bauten wir eine "kusszelle" auf, einen roten raum mit sofa, nicht einsehbar von außen. darin hing ein (übrigens echter) apfel und ein text, der ein wunderschönes gedicht zum thema kuss beinhaltete. daneben ein weiterer text mit der wissenschaftlichen beschreibung dessen, was beim küssen chemisch-biologisch geschieht. das eine sehr emotional, das andere eben sehr rational. jetzt kommt der dritte text, der nur die frage beinhaltet "was empfinden SIE", natürlich mit der aufforderung, sich zu küssen.
das ergebnis war echt erstaunlich. wildfremde menschen, die zufällig gemeinsam diesen eben von außen thematisch nicht zu erkennenden raum betraten - KÜSSTEN sich!!!!
und jeder der beiden, vielleicht sogar gemeinsam - nahm ein wenig dessen mit nach hause, was uns dazu bringt, eben gefühle in einer bestimmten situation zu empfinden oder eben auch nicht.
berichte gerne weitere highlights dieser ach so geilen ausstellung, konzipiert
von
euerm
großmeister
norel

norel
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Neo


Deutschland
971 Beiträge

Erstellt  am: 04.06.2002 :  19:48:33   Profil anzeigen  Autor eine Email senden  Besuche Neo's Homepage  Antwort mit Zitat
quote:

bei der mona, der lisa eben, ja, da macht mir keiner auch nur irgendwas vor, sakrifix. ich habe für eine recht erfolgreiche ausstellung in einem renommierten hause eben jene mona thematisiert. es ging dabei wie der titel meines beitrags so wundervoll erahnen läßt um unsere alltagsberührung mit echtem (originalem), manipuliertem, künstlichem, imitiertem, gefälschtem usw.



Hi Meister...! Würde gern noch ebbes mehr über diese Ausstellung damals wissen... WAS war das jetzt genau und was war wahr und was falsch?

Gruß *N*
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Sylvus


Germany
266 Beiträge

Erstellt  am: 08.07.2002 :  19:22:37   Profil anzeigen  Autor eine Email senden  Besuche Sylvus's Homepage  Antwort mit Zitat
So. Hab mir das mal nah herangeholt



und dazu einen interessanten Artikel gefunden (http://www.sfgate.com/cgi-bin/article.cgi?file=/chronicle/archive/2000/11/27/MN127339.DTL)

Sandra Blakeslee, N.Y.Times, published in San Francisco Chronicle

Mal frei übersetzt:

"Seit über fünfhundert Jahren betrachten Menschen das Lächeln der Mona Lisa von Leonardo da Vinci mit Erstaunen.

Erst: Lächelt sie. Dann verschwindet das Lächeln. Einen Moment später erscheint es wieder, nur um sich abermals aufzulösen. Was ist mit dem Antlitz dieser Frau? Wie fing der berühmte Maler dieses Lächeln ein, und warum konnten es andere Künstler nicht kopieren?

Die Italiener haben ein besonderes Wort für Mona Lisas Lächeln: sfumato. Es bedeutet so viel wie unscharf, uneindeutig oder: gar nicht vorhanden, der Vorstellung des Betrachters überlassen.

Dieser Tage gibt es eine neue, konkretere Erklärung dieses Phänomens durch Dr. Margaret Livingstone, eine Neurologin von der Harvard Universität. Dieses Lächeln kommt und geht, sagt sie, weil es auf der Wahrnehmung durch das menschliche Auge beruht, nicht etwa weil die Darstellung uneindeutig wäre.

Dr. Livingstone ist eine Autorität in der Untersuchung der visuellen Wahrnehmung und hat sich besonders damit beschäftigt wie Auge und Gehirn mit Kontrast- und Helligkeitsunterschieden umgehen. Während sie an einem neuen Buch über Kunst und Wahrnehmung arbeitete, wurde sie durch einen Herausgeber auf die Kunstgeschichte hingewiesen: "Ich habe eine Kopie von E.H. Gombichs: Die Geschichte der Kunst, gelesen in dem er grundsätzlich sagt, 'Ich weiß, Sie haben dieses Bild hundertmal gesehen, aber schauen Sie hin, schauen Sie doch hin!' Und das habe ich getan."

Indem sie das Bild genau betrachtete, bemerkte Dr. Livingstone eine seltsame Uneinheitlichkeit in der Darstellung, so etwas wie ein Flackern. Aber "später, als ich auf meinem Fahrrad nach Hause fuhr, fiel mir ein was es war" sagt sie. "Das Lächeln kam und ging und es hing davon ab, wo meine Augen hinsahen." Sie hatte bald eine wissenschaftliche Erklärung für dieses Phänomen. Das menschliche Auge hat zwei unterschiedliche Zonen, mit denen es die Welt wahrnimmt. Die eine, die sog. Fovea, ist für das Farbensehen zuständig, für das Lesen und die feinen Details. Um die Fovea herum liegt eine andere Zone, mit der man Schwarz und Weiß sieht, und Bewegungen und Schatten wahrnimmt.

Wenn Menschen in ein Gesicht sehen, verbringen sie die meiste Zeit damit, dem Anderen in die Augen zu sehen, sagt Dr. Livingstone. Wenn eine Person ihre Aufmerksamkeit auf Mona Lisas Augen richtet, so sieht seine periphere Zone in etwa auf ihren Mund. Und da diese Augenzone keine feinen Details wahrnimmt, werden die Schatten von Mona Lisas Wangenknochen deutlicher.

Diese Schatten geben den Eindruck eines Lächelns wieder. Nur, wenn sich das Auge des Betrachters ganz auf ihren Mund richtet, sieht es mehr als die Schatten: "Sie werden nie in der Lage sein, ihr Lächeln zu sehen, wenn Sie auf ihren Mund blicken" sagt Dr. Livingstone. Das "Flackern" - zwischen einem Lächeln und keinem Lächeln - tritt auf, wenn die Leute ihre Augen auf dem Bild wandern lassen.

Darstellungen der Schauspielerin Greena Davis weisen oft denselben Effekt auf, führt sie weiter aus, es sieht immer so aus als würde sie lächeln, was durch ihre deutlichen Wangenknochen verursacht wird.

"Ich meine nicht, Leonardos Geheimnis gelüftet zu haben" sagt Dr. Livingstone zuletzt, "er war ein Genius, der vieles aus der Wirklichkeit eingefangen hat, das sonst selten so wahrgenommen wird. Es hat fünfhundert Jahre gebraucht, um ihm nahe zu kommen."

Es sei außerdem nicht ganz klar, sagt sie, weshalb weitere Maler diesen Effekt nicht öfter übernommen haben. Um eine gute Mona Lisa zu machen, solle man einen Mund malen, indem man ihn nicht ansieht. Wie man das bewerkstelligen könnte, wird wohl ein Geheimnis bleiben."


-- Ich denke nur an Gioconda. Mir ist völlig klar, daß er den Mund gemalt hat, ohne hinzusehen *ggg*

-- M. Livingstone hat damals an einem wunderbaren Buch geschrieben, das jetzt herauskam: "Vision and Art. The biology of seeing". Derzeit wohl nur englisch, aber jeden Teuro wert.

-- wollte ich mal so bemerken

Greez @all. Sylvus
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Neo


Deutschland
971 Beiträge

Erstellt  am: 10.07.2002 :  11:58:35   Profil anzeigen  Autor eine Email senden  Besuche Neo's Homepage  Antwort mit Zitat
Eines Tages.

wanderte ich so mal so lose los, zu dir. Los. Los...

ließ alles los, was mich umgab, bedrückte und verpeilte. Den Blick auf den Boden zwang. Nicht beim Aufstehen half... Einfach los... müde in der Seele, Mensch zwar, und... Roboter... nach außen. Aber den glühenden Traum in den Augen...

Es geht los, du merkst es. Es passiert, und du bist dabei. Du bist dabei... Jetzt

Weil, ich hatte diese Bilder in meinem Kopf. Da waren sie drin und konnten nicht raus. Oder wenn sie kamen, dann... nicht soooo. Nicht so, wie sie waren. Sind. Du siehst sie, wenn du dich umsiehst. Sieh dich um... nimm einen tiefen Schluck von den Bildern...

erkenne... so SIEH DOCH HIN... sagte einst einer zu einer in Sylvus' Artikel... als es ging: Um ein Lächeln...

Bloß! Ein Lächeln
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Art Agens


Germany
163 Beiträge

Erstellt  am: 10.07.2002 :  12:35:10   Profil anzeigen  Autor eine Email senden  Besuche Art Agens's Homepage  Antwort mit Zitat
und dann.

wollte ich aufgeben. Aber da warst du auf der anderen Seite des Schirms, da drübernrüberrüber...

Ja, Du...

dem ich die Bilder noch gar nicht gezeigt hatte. Nie zeigen konnte...



sehdich *A*
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Sylvus


Germany
266 Beiträge

Erstellt  am: 15.07.2002 :  01:29:40   Profil anzeigen  Autor eine Email senden  Besuche Sylvus's Homepage  Antwort mit Zitat
und.

ich hab Die Hoffnung
losgeschickt. e-Tarot: Der grüne Stern

- für alle angesagten -
- für alle augenmerker -
- für Dich

und für mich
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Neo


Deutschland
971 Beiträge

Erstellt  am: 16.07.2002 :  00:42:38   Profil anzeigen  Autor eine Email senden  Besuche Neo's Homepage  Antwort mit Zitat
Das Lächeln



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